Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

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Der Krieg im Osten. Kerenski-Offensive. 
e. m. 11.3.11 15. Infanterie-Division, nur durch ein deutsches Regiment verstärkt, bis 
sie westlich von Stanislau am 8. Juli neuem Ansturm von sechs russischen 
Divisionen erlagen. Die weithin die Gegend beherrschende Iutrena-Höhe 
ging verloren. Zum Schutze ihres rechten Flügels setzte die Südarmee 
ihre letzten Reserven ein. Als die Russen dann am 9. Juli neue Erfolge 
nördlich der Bahn Stanislau—Kalusz errangen, entschloß sich General¬ 
oberst von Tersztyanszky im Einvernehmen mit dem vorgesetzten Heeres- 
gruppenkommando und dem Oberbefehlshaber Ost, seinen linken Flügel 
hinter die schützende Lomnica zurückzunehmen, während der rechte im 
Gebirge zunächst noch stehenblieb. 
Der Oberbefehlshaber Ost befahl, die neue Linie unbedingt zu 
halten, da sich sonst der taktische Erfolg der Russen operativ auswirken 
und die aus der Front der ö.-u. 2. Armee beabsichtigte große Gegen¬ 
offensive vielleicht zu spät kommen könne. Ihre Vorbereitung wurde durch 
die Ereignisse bei Stanislau ohnehin bereits in Mitleidenschaft gezogen; 
denn schon hatten zwei für sie bestimmte Divisionen (16. und 8. baye¬ 
rische Reserve-Division) zur ö.-u. Z. Armee abgedreht werden müssen. 
Diese leitete die bayerische Division von Westen, die 16. Reserve-Division 
von Nordosten her auf Kalusz weiter. Die Ausladungen konnten dort 
allerdings erst am 10. oder 11. Juli beginnen. Bei der großenteils aus 
Ruthenen bestehenden ö.-u. 15. Infanterie-Division war die Gefechtsstärke 
von 7700 auf nur noch 800 Mann gesunken, 43 Geschütze waren verloren. 
Die Südarmee entsandte eine zusammengesetzte Brigade aus Last¬ 
kraftwagen zur Stützung der Front bei Halicz. Dieser Ort und die um¬ 
liegenden Höhen fielen aber bereits am 10. Juli in Feindeshand. Trotz¬ 
dem war Generaloberst Gras Bothmer entschlossen, seine Stellungen 
auch weiter zu behaupten. Der Oberbefehlshaber Ost sah sich genötigt, 
von den anrollenden Angriffstruppen noch weitere deutsche Kräfte (20. 
und 42. Infanterie- und bayerische Kavallerie-Division) in den Raum 
hinter der ö.-u. 3. Armee abzudrehen. Auch der rechte Flügel dieser Armee 
sollte in den nächsten Tagen im wesentlichen hinter die Lomnica zurück¬ 
genommen werden. 
Unterdessen hatte General Kornilow den Angriff fortgesetzt. Noch 
ehe aus Seiten der Mittelmächte ausreichende Verstärkungen heran waren, 
überschritt er am 11. Juli mit frischen Divisionen die Lomnica und nahm 
bereits um 7° vormittags in überraschendem Angriff Kalusz. Alle verfüg¬ 
baren Reserven wurden eingesetzt, um diesen neuen russischen Erfolg zu 
begrenzen. Die 8. bayerische Reserve-Division baute im Halbkreis um die 
Stadt eine, wenn auch nur schwache Widerstandslinie auf, der erst allmäh¬ 
lich weitere Verstärkungen zuflössen. Die 16. Reserve-Division sollte später
	        
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