Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

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Der Krieg im Westen. Schlacht bei Cambrai. 
2i.9tee«mb«. Und Osten her eingesetzt werden. Zunächst aber verzehrten weitere Ab- 
wehrkämpse die eintreffenden Kräfte. So hatten die 214. Infanterie- 
Division bereits der Gruppe Arras, deren Front jetzt bis Fontaine aus¬ 
schließlich ausgedehnt wurde, die 119. und 30. Infanterie-Division der 
Gruppe Caudry zur Ablösung zugewiesen werden müssen. 
Die englische Heeresleitung schwankte nach den geringen Ergeb¬ 
nissen des 21. November, ob sie den Angriff fortführen solle. Die Ge¬ 
legenheit, durch Einsatz der immer noch bei Bapaume und Psronne bereit¬ 
gehaltenen fünf Divisionen einen wesentlich größeren Erfolg zu erringen, 
war offensichtlich verpaßt. Die Angriffstruppen waren stark erschöpft. 
Mit Eintreffen erheblicher deutscher Verstärkungen mußte gerechnet werden. 
Da aber die gewonnenen vordersten Linien nicht günstig waren, und auch 
die Gesamtlage weitere Erfolge wünschenswert machte, entschloß sich Feld¬ 
marschall Haig, den Angriff fortführen zu lassen, wenn auch auf schmalerer 
Front und ohne einheitlichen Tankeinsatz. Nächstes Ziel waren die beherr¬ 
schenden Höhen bei Bourlon. 
22.9i»e«m»«t. Am 22. November errangen die Engländer nur bei Moeuvres, wo 
die Landwehrtruppen sich gerade in der Ablösung befanden, unbedeutende 
Erfolge. Dagegen konnten Teile der 119. und 107. Infanterie-Division 
trotz heftiger Gegenwehr Fontaine und den Park von La Folie zurück¬ 
gewinnen. Bei Rumilly, Crövecoeur und Rue des Vignes wiesen die 
30. Infanterie- und 9. Reserve-Division feindliche Angriffe ab. 
Nach diesem etwas ruhigeren Verlaus des dritten Kampftages hielt 
das Armee-Oberkommando die Lage im Raum von Cambrai „nicht mehr 
für gefährdet". Es rechnete jedoch mit Fortsetzung der Angriffe auf den 
Flügeln der Einbruchsstelle gegen Inchy sowie gegen Banteux und südlich, 
stop««»«. Der Gegner aber griff in den folgenden Tagen mit Nachdruck nur 
noch die beherrschenden Höhen von Bourlon an und setzte für abgekämpfte 
Divisionen eine, später drei weitere neu ein. Deutscherseits wurden die 
21. Reserve-und 3. Garde-Infanterie-Division in den Kampf geworfen. Das 
am 23. November beginnende fünftägige Ringen um den mit dichtem Unter¬ 
holz durchsetzten Bourlon-Wald und die Dörfer Bourlon und Fontaine nahm 
besonders heftige Formen an. Dank ihrer weit stärkeren Artillerie be¬ 
hielten die Engländer schließlich den Höhenrücken und den Wald zum grö¬ 
ßeren Teil in der Hand; nur aus den Eckpfeilern Bourlon und Fontaine 
gelang es, sie nach jedem Einbruch wieder zu vertreiben. Erst in den letzten 
Novembertagen wurde es bis auf blutiges Geplänkel im Bourlon-Walde 
wieder etwas ruhiger. 
Die Beute seiner zehntägigen Angriffe bezifferte der Gegner auf 
rund 10500 Gefangene, 140 Geschütze und 350 Maschinengewehre. Der
	        
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