Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

Ende des Kampfes. 
107 
den Nordrand von Samogneux, vorübergehend sogar den Grund westlich 
der Anglemont-Ferrne erreichte. Östlich der Höhe 344 gelang es nur durch 
Zusammenfassung aller erreichbaren Kräfte einschließlich Trägertrupps 
und eiligst nach vorn gezogener Troßmannschaften, einen Durchbruch zu 
verhindern. Zwischen Beaumont und der Kegelbahn wurde bis zum Abend 
erbittert gekämpft. 
Angesichts der Entwicklung der Lage hatte General von Gallwitz 
um 1016 vormittags befohlen, auf dem Westufer die Hagen-Süd-Stellung 
als neue Hauptverteidigungslinie zu besetzen und das Norduser des Forges- 
Baches mit Vorposten zu halten. Hiermit war jedoch die Heeresgruppe 
nicht einverstanden,- um 1050 vormittags empfahl sie, das Gelände südlich 
des Forges-Baches nicht sofort zu räumen, da es „sonst eine verlorene 
Schlacht" sei. Dieser Auffassung war auch die Oberste Heeresleitung, 
die sich nur schwer von der Notwendigkeit der von General von Gallwitz 
getroffenen Maßnahme überzeugen ließ. General Ludendorfs willigte 
schließlich ein, betonte aber, daß für die Truppen der „Eindruck des frei¬ 
willigen Rückzuges" erhalten bleiben müsse. Nachmittags entschloß sich 
General von Gallwitz, auch östlich der Maas zwischen Brabant und Beau¬ 
mont die Hauptverteidigung in die Hagen-Süd-Stellung zurückzuverlegen. 
Demgegenüber legte General Ludendorss, wie er der Heeresgruppe 
drahtete, „großen Wert darauf, daß im jetzigen Augenblick bei Verdun 
möglichst wenig Gelände aufgegeben wird". So erging um 616 nachmittags 
der Befehl, östlich der Maas den derzeitigen „vordersten Graben" zu halten. 
Westlich der Maas begann in der Nacht zum 22. August die Räumung der 
Höhe 304, deren Besetzung vorgetäuscht blieb. Erst nach neuem starkem 
Artilleriefeuer besetzte der Gegner am 24. August das südliche User des 
Forges-Baches. 
Damit hatte die dritte große Abwehrschlacht vor Verdun im wesent¬ 
lichen ihren Abschluß gefunden. Bei Maas-West beruhigte sich die Lage, 
während der Gegner bei Maas-Ost seinen Großangriff in Einzelvorstößen 
ausklingen ließ, bei denen es noch lange Zeit hindurch zu schweren Kämpfen 
kam. Besonders hart war am 26. August das Ringen um Beaumont, das 
nach siebenmaligem Besitzwechsel schließlich doch in deutscher Hand blieb. 
Weiter östlich gewann der Gegner bis über die Straße Beaumont—Ornes 
Boden; an der Kegelbahn und am Chaume-Wald konnte sich die deutsche 
Truppe trotz dauernder Angriffe des Feindes behaupten. 
Der französische Angriff hatte etwa 14000 Mann Verluste gekostet, 
davon gegen 6000 Vermißte. Der Gegner will 7500 Gefangene gemacht 
und 24 Geschütze erbeutet haben. Abermals war vor Verdun trotz gründ- 
22. bi» 26. 
Augrrft.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.