Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Vorbereitung von Maßnahmen gegen die Revolution. 
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daß die um Spa vereinigten Truppen (Sturm-Btl. Rohr, Teile der 
L.Garde-, 52.Res.- und anrollenden l.Garde-Inf. Div.) „stark und sicher 
genug sein würden, um einen energischen Angriff auf Aachen und Köln zu 
machen und das dortige Depot wieder in unsere Hand zu bringen. Seine 
Majestät müßte dabei bleiben, in Köln ein Beispiel gegen die Aufrührer 
statuieren, was schon helfen würde, und dann könnte man weiter sehen". 
Nach der Auszeichnung des Generalobersten von Plessen sei Generalfeld¬ 
marschall von Hindenburg bereit gewesen, diesem Vorschlag beizu¬ 
pflichten, aber General Groener sei mit seiner sehr nachdrücklichen War- 
nung fest geblieben, obgleich Generaloberst von Plessen noch daraus auf- 
merksam machte, daß ein „Verlassen der Armee in dieser Zeit den aller» 
schlechtesten Eindruck machen müßte, ihre Lockerung sehr befördern würde". 
Am Morgen des 9. November empfing der Generalfeldmarschall g 
die zur Auskunstserteilung ins Hauptquartier berufenen Generale und 
Regimentskommandeure^). Nach einem Bericht des damaligen Haupt¬ 
manns Beck, Generalstabsoffizier der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz, 
der der Besprechung beiwohnte^), führte der Generalfeldmarschall aus: 
„In Deutschland sei Revolution ausgebrochen, an einzelnen Stellen sei 
bereits Blut geflossen. Man verlange den Rücktritt des Kaisers; die 
Oberste Heeresleitung hoffe, dieser Forderung entgegentreten zu können, 
wenn ihr dazu die nötigen Sicherheiten aus dem Frontheer gegeben wür- 
den. Aber diese Fragen, die im einzelnen nachher Oberst Heye vortragen 
werde, sollten sich die Herren äußern. Der Feldmarschall charakterisierte 
dann die Lage etwa dahin, daß es sich für Seine Majestät darum handele, 
ob er an der Spitze des gesamten Heeres nach Berlin marschieren könne, 
um sich dort die Kaiser- und Königskrone wieder zu erobern. Hierzu 
müßte aber die gesamte Armee angesichts des Feindes, mit dem bis zur 
Stunde noch kein Waffenstillstand geschlossen sei und der naturgemäß rasch 
nachfolgen werde, kehrtmachen und in Fußmärschen, die zwei bis drei 
Wochen dauern könnten — denn auf Bahnen sei nicht zu rechnen —, 
kämpfend Berlin zu erreichen suchen. Die Schwierigkeiten für Versorgung 
jeder Art, da alle Vorräte in der Hand der Aufständischen seien, die zu 
erwartenden Anstrengungen und Entbehrungen, denen die Truppe ohne 
Pause von neuem entgegengehe, wurden vom Feldmarschall besonders 
hervorgehoben". 
Während der Generalfeldmarschall sich darauf zu General Groener 
begab und mit ihm zum Vortrag beim Kaiser, legte Oberst Heye den 
1) S.712f. 
2) Bericht vom 14. Nov. 1919, teilweise nach Aufzeichnungen vom 2. Dez. 1913.
	        
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