Vorbereitung von Maßnahmen gegen die Revolution. 715 daß die um Spa vereinigten Truppen (Sturm-Btl. Rohr, Teile der L.Garde-, 52.Res.- und anrollenden l.Garde-Inf. Div.) „stark und sicher genug sein würden, um einen energischen Angriff auf Aachen und Köln zu machen und das dortige Depot wieder in unsere Hand zu bringen. Seine Majestät müßte dabei bleiben, in Köln ein Beispiel gegen die Aufrührer statuieren, was schon helfen würde, und dann könnte man weiter sehen". Nach der Auszeichnung des Generalobersten von Plessen sei Generalfeld¬ marschall von Hindenburg bereit gewesen, diesem Vorschlag beizu¬ pflichten, aber General Groener sei mit seiner sehr nachdrücklichen War- nung fest geblieben, obgleich Generaloberst von Plessen noch daraus auf- merksam machte, daß ein „Verlassen der Armee in dieser Zeit den aller» schlechtesten Eindruck machen müßte, ihre Lockerung sehr befördern würde". Am Morgen des 9. November empfing der Generalfeldmarschall g die zur Auskunstserteilung ins Hauptquartier berufenen Generale und Regimentskommandeure^). Nach einem Bericht des damaligen Haupt¬ manns Beck, Generalstabsoffizier der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz, der der Besprechung beiwohnte^), führte der Generalfeldmarschall aus: „In Deutschland sei Revolution ausgebrochen, an einzelnen Stellen sei bereits Blut geflossen. Man verlange den Rücktritt des Kaisers; die Oberste Heeresleitung hoffe, dieser Forderung entgegentreten zu können, wenn ihr dazu die nötigen Sicherheiten aus dem Frontheer gegeben wür- den. Aber diese Fragen, die im einzelnen nachher Oberst Heye vortragen werde, sollten sich die Herren äußern. Der Feldmarschall charakterisierte dann die Lage etwa dahin, daß es sich für Seine Majestät darum handele, ob er an der Spitze des gesamten Heeres nach Berlin marschieren könne, um sich dort die Kaiser- und Königskrone wieder zu erobern. Hierzu müßte aber die gesamte Armee angesichts des Feindes, mit dem bis zur Stunde noch kein Waffenstillstand geschlossen sei und der naturgemäß rasch nachfolgen werde, kehrtmachen und in Fußmärschen, die zwei bis drei Wochen dauern könnten — denn auf Bahnen sei nicht zu rechnen —, kämpfend Berlin zu erreichen suchen. Die Schwierigkeiten für Versorgung jeder Art, da alle Vorräte in der Hand der Aufständischen seien, die zu erwartenden Anstrengungen und Entbehrungen, denen die Truppe ohne Pause von neuem entgegengehe, wurden vom Feldmarschall besonders hervorgehoben". Während der Generalfeldmarschall sich darauf zu General Groener begab und mit ihm zum Vortrag beim Kaiser, legte Oberst Heye den 1) S.712f. 2) Bericht vom 14. Nov. 1919, teilweise nach Aufzeichnungen vom 2. Dez. 1913.