Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Weiteres Nachlassen des feindlichen Druckes. 
563 
bedenken, daß frische Divisionen knapp seien; man werde sehr haushalten 
und auch an die weitere Fortführung des Krieges denken müssen, hinter 
der Summe könne man zahlreiche Divisionen einsparen. Er regte an, sich 
jetzt schon zu entscheiden, um das Ausweichen vorzubereiten und die Re¬ 
serven je nachdem zum Halten der jetzigen Linie oder für den Rückzug 
hinter die Somme bereit zu stellen. 
Die Oberste Heeresleitung traf aber zunächst noch keine endgültige 
Entscheidung, sondern teilte nur mit: Als „Rückhaltlinie" für den linken 
Flügel der 17., die 2. und die 18. Armee komme die Linie Bucquoy (I8km 
südl. von Arras)—Maricourt (halbwegs Albert—Pöronne)—St. Christ 
(8 km südl. von Peronne an der Somme)—Noyon in Frage. Der britische 
Einbruch bei Hallu sei am N. August durch Angriff von Nord und Süd zu 
beseitigen. Im übrigen wies General Ludendorff daraus hin1), daß der 
Feind auch bei der 4. und 6. Armee am Kemmel, bei Bethune oder Lens 
angreifen könne; wir dürften uns nicht überrennen lassen, müßten Zeit 
gewinnen, damit die abgekämpften Divisionen sich erholen könnten. Seiner 
Anregung entsprechend sollte daher an den bedrohten Stellen der Haupt¬ 
widerstand schon jetzt in die II. Stellung zurückverlegt werden. Dem Feld¬ 
eisenbahnchef befahl er „Erwägungen und vorsichtige Vorbereitungen für 
weiteres Zurückgehen"^). 
Auf der Feindseite war Marschall Foch entschlossen, den Angriff 
unter Verbreiterung auf beiden Flügeln ohne Unterbrechung fortzusetzen. 
Bereits am Vormittag des 10. August hatte er Ham und Guiscard (10 km 
südl. von Ham) als Ziele für die britische 4. und französische l. Armee 
bezeichnet. Im übrigen seien möglichst bald auch Unternehmungen der 
britischen 3. Armee gegen Bapaume—Peronne vorzubereiten, um die 
deutsche Front zu erschüttern und ihr Wanken ohne Zögern auszunutzen. 
Feldmarschall Ha ig befahl daraufhin für die britische 3.Armee Vorstöße 
gegen die Linie Arras—Albert und Ausnutzung jedes sich bietenden Vor- 
teils in der Richtung auf Bapaume. Die britische 4. Armee sollte sich der 
Somme-Übergänge von Peronne bis Ham ausschließlich bemächtigen, die 
französische 1. Armee erhielt Ham—Guiscard als Ziel. Für die französische 
3. Armee hatte Marschall Foch Angriff über Lassigny—Noyon befohlen. 
Am 11. August wurde das 54. Korps der deutschen 2. Armee west- «.«»g-st. 
lich von Bray-sur Somme schon seit Mitternacht angegriffen und aus 
diesen Ort sowie in der Flußschleife südlich davon zurückgedrückt. Beim 
x) Tgb.-Aufzeichnung des Gen. von Kühl vom N.Aug. 1913. 
2) Tgb.-Aufzeichnung des Obst. Freiherrn von Oldershausen vom 10.8.1919.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.