Weiteres Nachlassen des feindlichen Druckes. 563 bedenken, daß frische Divisionen knapp seien; man werde sehr haushalten und auch an die weitere Fortführung des Krieges denken müssen, hinter der Summe könne man zahlreiche Divisionen einsparen. Er regte an, sich jetzt schon zu entscheiden, um das Ausweichen vorzubereiten und die Re¬ serven je nachdem zum Halten der jetzigen Linie oder für den Rückzug hinter die Somme bereit zu stellen. Die Oberste Heeresleitung traf aber zunächst noch keine endgültige Entscheidung, sondern teilte nur mit: Als „Rückhaltlinie" für den linken Flügel der 17., die 2. und die 18. Armee komme die Linie Bucquoy (I8km südl. von Arras)—Maricourt (halbwegs Albert—Pöronne)—St. Christ (8 km südl. von Peronne an der Somme)—Noyon in Frage. Der britische Einbruch bei Hallu sei am N. August durch Angriff von Nord und Süd zu beseitigen. Im übrigen wies General Ludendorff daraus hin1), daß der Feind auch bei der 4. und 6. Armee am Kemmel, bei Bethune oder Lens angreifen könne; wir dürften uns nicht überrennen lassen, müßten Zeit gewinnen, damit die abgekämpften Divisionen sich erholen könnten. Seiner Anregung entsprechend sollte daher an den bedrohten Stellen der Haupt¬ widerstand schon jetzt in die II. Stellung zurückverlegt werden. Dem Feld¬ eisenbahnchef befahl er „Erwägungen und vorsichtige Vorbereitungen für weiteres Zurückgehen"^). Auf der Feindseite war Marschall Foch entschlossen, den Angriff unter Verbreiterung auf beiden Flügeln ohne Unterbrechung fortzusetzen. Bereits am Vormittag des 10. August hatte er Ham und Guiscard (10 km südl. von Ham) als Ziele für die britische 4. und französische l. Armee bezeichnet. Im übrigen seien möglichst bald auch Unternehmungen der britischen 3. Armee gegen Bapaume—Peronne vorzubereiten, um die deutsche Front zu erschüttern und ihr Wanken ohne Zögern auszunutzen. Feldmarschall Ha ig befahl daraufhin für die britische 3.Armee Vorstöße gegen die Linie Arras—Albert und Ausnutzung jedes sich bietenden Vor- teils in der Richtung auf Bapaume. Die britische 4. Armee sollte sich der Somme-Übergänge von Peronne bis Ham ausschließlich bemächtigen, die französische 1. Armee erhielt Ham—Guiscard als Ziel. Für die französische 3. Armee hatte Marschall Foch Angriff über Lassigny—Noyon befohlen. Am 11. August wurde das 54. Korps der deutschen 2. Armee west- «.«»g-st. lich von Bray-sur Somme schon seit Mitternacht angegriffen und aus diesen Ort sowie in der Flußschleife südlich davon zurückgedrückt. Beim x) Tgb.-Aufzeichnung des Gen. von Kühl vom N.Aug. 1913. 2) Tgb.-Aufzeichnung des Obst. Freiherrn von Oldershausen vom 10.8.1919.