Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Die Schlacht bei Noyon (Gneisenau-Angriff). 
fast 25000 Mann und 16 Geschützen stand ein französischer von 40000 Mann 
und etwa 200 Geschützen gegenüber. Auf deutscher Seite hatten besonders 
die 3.Reserve-Division mit über 3500 und die 227. Infanterie-Division 
mit über 2600 Mann Verlust schwer gelitten. 
Insgesamt war der Kräfteausgleich auch beim Gneisenau-Angriff 
nicht in dem Maße zugunsten der deutschen Seite ausgefallen, wie es das 
bestehende und durch Eintreffen amerikanischer Truppen sich dauernd noch 
verschlechternde Stärkeverhältnis erfordert hätte. Der operative Gewinn 
des Abziehens feindlicher Reserven von anderen Fronten aber konnte nicht 
in die Waagschale fallen, da man nicht in der Lage war, die dort erzielte 
Schwächung durch sofortigen Angriff auszunutzen. So war man dem 
Ziele, dem Endangriff gegen die Engländer, auch jetzt keineswegs näher- 
gekommen. 
Die Oberste Heeresleitung sah die Ergebnisse der bisherigen An- 
griffe offenbar günstiger an, wenn sie auch durchaus erkannte, daß die 
Leistungskraft der eigenen Truppen schon der Ersatzschwierigkeiten wegen 
im Abnehmen war. Nach einem der Presse übergebenen Kriegsbericht 
vom Juni ISIS: „Drei Monate deutscher Offensive" urteilte sie 
damals über die dem Gegner zugefügten Verluste wie folgt.: 
Gefangene 
Geschütze 
Maschinen¬ 
gewehre 
Michael-Offensive 
Georgette-Offensive 
Blücher-, Goerz-, Vorck- und Gneisenau- 
Offensive 
über 94400 
30575 
über 85000 
1300 
über 300 
1200 
J 5000 
über 3000 
Summe (einschl. sonstiger Kämpfe) .... 
212000 
2800 
über 8000 
Dazu kamen die blutigen Verluste des Gegners. Dieser hatte also an 
Material zweifellos, aber auch an Kämpfern, Einbußen erlitten^), die nach 
Ansicht der Obersten Heeresleitung das Stärkeverhältnis trotz des Ein- 
treffens der Amerikaner zugunsten der deutschen Seite verschoben hatten, 
denn der Masse der amerikanischen Truppen maß sie vorerst keine große 
Kampfkraft zu. 
Die Franzosen sahen die eigene Lage recht ernst an. In ihrem 
amtlichen Werk^) wird sie bei Abschluß der Blücher- und Gneisenau- 
Offensive wie folgt gekennzeichnet: „So endet Mitte Juni der machtvolle 
Angriff, den die Deutschen am 27. Mai am Ehemin des Dames begonnen 
x) Die tatsächlichen feindlichen Gesamt-Gefechtsverluste betrugen fast 500000 Mann 
(200000 Franzosen, 290000 Engländer, 2400 Amerikaner). 
2) VI, 2, S. 347.
	        
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