Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Betrachtungen. 
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1917 in fast vier Monate währendem, blutigstem Ringen gewonnen hatte. 
Dem entsprach der Niedergang der Stimmung in England. Gleichzeitig 
sah Frankreich wesentliche Grundlagen seiner Rüstungsindustrie, die 
Kohlengruben von Bethune und die Stahlwerke von Isbergues, un- 
mittelbar gefährdet. Die neue deutsche Front schuf für die Unterseeboots- 
Basis an der flandrischen Küste wieder größere Sicherheit und bedeutete 
eine dauernde ernste Bedrohung der Basis des englischen Heeres an der 
Küste. Sie konnte wertvoll sein als Ausgangsstellung für weitere An¬ 
griffe. Sie erforderte aber auch erheblich mehr deutsche Kräfte, als bisher 
in Flandern eingesetzt gewesen waren. Einstweilen ständen an ihr sogar 
43 deutsche Divisionen nur 35 feindlichen in der vorderen Linie gegen¬ 
über^). 
Insgesamt war es gelungen, den Gegnern an einer zweiten empfind¬ 
lichen Stelle der Westfront einen kräftigen Schlag zu versetzen und sich 
damit für weitere Wochen die Initiative zu sichern. Das war viel; um 
dem Endsieg entscheidend näher zu kommen, bedurfte es aber neuer großer 
Anstrengungen. 
0. Weiterentwicklung der Lage an der Michael-Front 2). 
Die Schlacht bei Villers-Bretonneux. 
Beilagen 4c und 10, 
Die Michael-Offensive war so wei^ vorgedrungen, daß der Verkehr s.h» 
durch Amiens stark behindert und damit die wechselseitige Unterstützung 
der englischen und französischen Front erschwert war. Bei Abschluß dieser 
Offensive hatte General Ludendorff am A.April abends Meldung er¬ 
beten, wann die 17., 2. und 18. Armee zur Weiterführung des Angriffs 
befähigt seien. Als tags daraus 17. und 2. Armee meldeten, daß sie einen 
größeren Angriff nicht vor drei Wochen machen könnten^), forderte er an¬ 
gesichts des auf den 9. April festgesetzten Georgette-Angriffs Beschießung 
des Eisenbahnknotenpunktes Amiens sowie zur Fesselung des Gegners 
1) Am 29. April standen in Flandern in der Front: 
Deutsche: 4. Armee 17 Divn. Feind: vor 4. Armee 25 Divn. 
b. Armee 26 Divn. vor ß. Armee 10 Divn. 
43 Divn. 35 Divn. 
2) Anschluß an S. 252 ff. 
3) Tagebuchaufzeichnung des damaligen Majors Ritter von Prager (Erster Genst. Offz. 
der Hgr. Kronprinz Nupprecht) vom d. April 1919.
	        
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