Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Die Vorbereitung der deutschen Westoffensive. 
2.Zustand der Stellungen und Abwehrverfahren. 
Mtk ms., An der französischen Front war die I. Stellung überall gut, die II. 
ausreichend gebaut. Eine III. Stellung bestand erst an wenigen Stellen, 
war aber auf der ganzen Front festgelegt und zum Teil in Arbeit. Das 
Eisenbahnnetz war vervollkommnet und verdichtet, die Straßen waren 
verbessert worden. Viele neue Magazine für Kriegsbedarf waren angelegt. 
Neben den anfangs mit dem Stellungsbau betrauten Territorial-Truppen, 
deren Stärke wegen fehlenden Ersatzes stetig zurückging, waren zurück- 
gezogene Verbände der Front sowie einheimische und italienische Zivil- 
arbeiter eingesetzt worden. Mitte März urteilte General Pstain in einem 
Erlaß an die Armeen, daß „die Widerstandskraft der Stellungen von jetzt 
ab als ausreichend angesehen" werden könne. 
Im britischen Frontabschnitt waren die Anlagen teilweise noch 
weiter zurück, da die Schlacht in Flandern mit ihren hohen Anforderungen 
an Menschen und Kriegsmitteln den Ausbau erschwert hatte. Wo noch im 
Herbst größere Kämpfe stattgefunden hatten, vor allem bei Eambrai und in 
Flandern, lagen die vorderen Stellungen taktisch nicht immer günstig und 
hatten nur notdürftig ausgebaut werden können; die weiter rückwärts ge¬ 
legenen Ausgangsstellungen aber waren zum Teil verfallen. Für das Wege- 
und Eisenbahnnetz war auch hinter der britischen Front allgemein viel getan. 
Über den von den Franzosen übernommenen Abschnitt, der von 
Barisis südlich der Oise bis zum Omignon-Bach reichte, hatte die hier 
eingesetzte britische 6. Armee alsbald gemeldet, daß sich die Stellungen in 
einem sehr mangelhaften Zustande befänden. Darin trat zunächst auch 
keine entscheidende Änderung ein, denn Feldmarschall Haig setzte die ver- 
fügbaren Arbeitskräfte in erster Linie zum Bau einer rückwärtigen Stellung 
an, die hinter Erozat-Kanal und Somme mit einem Brückenkopf bei 
Psronne nach Norden verlaufen sollte. 
Über das einzuschlagende Abwehrverfahren waren General Pötain 
und Feldmarschall Haig einer Meinung: Der Hauptwiderstand war in der 
II. Stellung zu leisten, die dementsprechend tief gegliedert war. Das ganze 
Stellungssystem einer Armee galt als Schlachtfeld, in dem der Feind zu 
schlagen oder aufzuhalten sei. Besondere Sorgfalt wurde der Nahtstelle 
zwischen der französischen und britischen Front südlich von La Fere ge- 
widmet. Für den Fall, daß die Lage das Eingreifen französischer Reserven 
bei den Armeen des britischen rechten Flügels (5. und 3. Armee) nötig 
machen sollte, waren Aufmarschräume für zwölf Divisionen mit starker 
Artillerie, je sechs in der Gegend von Noyon—Montdidier, um Amiens oder 
zwischen Frevent und St. Pol, vorgesehen. Die Verstärkungen konnten
	        
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