Volltext: Lemberg 1914

Die Entwicklung der Operationen 
33 
zone war sie am 23. auf Feind gestoßen und hatte diesen zurückgeworfen. 
Am 24. war sie in der Gegend bei Krasnik abermals in schwere Kämpfe 
verwickelt. Sie erhielt nun vom AOK. die weitere Richtung auf Lublin 
angewiesen. Die auf dem westlichen Weichselufer vorgehende Landsturm¬ 
gruppe sollte möglichst bald über die Weichsel an den linken Flügel der 
1. Armee anschließen. Auf dem linken Weichselufer sollte nur das deutsche 
Landwehrkorps bleiben und gegen Iwangorod sichern. 
Die 4. Armee stand noch in der Linie Tereszpol—Narol—Potylicz, zwei 
ihrer Divisionen hatten noch nicht angeschlossen. Am 24. waren vier feind¬ 
liche Infanteriedivisionen im Anmärsche gegen die 4. Armee gemeldet, worauf 
auch diese zum Angriffe drängte. Auch sie erhielt nun den Angriffsbefehl. 
Sie sollte mit ihrem rechten Flügel längs der Huczwa vorgehen, unter starker 
Sicherung gegen Ost. Der linke Flügel ging Richtung Zamosc vor, wodurch 
sehr rasch ein Zusammenschieben der 4. Armee in nordöstlicher Richtung und 
eine allmählich größer werdende Trennung von der 1. Armee entstand. 
Aber selbst das Zusammenschieben der 4. Armee gegen den rechten 
Flügel konnte noch immer nicht genügend Sicherheit gegen eine Um¬ 
fassung von Ost her bieten. Wenn der Angriff gegen Nord möglich werden 
sollte, dann mußten der 4. Armee auch noch andere Kräfte am östlichen 
Flügel folgen. Das AOK. bestimmte nun hiezu das in der Linie Magierów— 
Zolkiew stehende XIV. Korps (3., 8., 41. ID. und 2. KD.). 
Somit waren nun die großen Entschließungen für die Offensive unserer 
Armeen gefaßt: 1. Armee Richtung Lublin, 4. Armee und XIV. Korps in die 
Linie Zamosc—Tyszowce, 3. Armee in die Linie Busk—Dunajów. (Die 
2. Armee bestand noch nicht.) 
Von dem ursprünglichen Grundgedanken, das Schwergewicht aller 
Heereskräfte am westlichen Flügel an der Weichsel zu halten, war nichts 
mehr übriggeblieben. Strahlenförmig gingen jetzt die Armeen auseinander, 
wobei allerdings die Offensive der 3. Armee nur begrenzt, als Abwehrma߬ 
nahme, gedacht war. 
In der großen Lücke, die dadurch zwischen 3. und 4. Armee entstehen mußte, 
standen dem AOK. in nächster Zeit noch folgende Kräfte zur Verfügung: 
44. LID., die am 25. nach Kulików zu gelangen hatte; 23. HID., die so¬ 
eben in S^dowa Wisznia eintraf; zu ihr sollte aus der Festung Przemysl die 
97. (Kassaer) LstBrig. gelangen. Dann noch 88. TirLschBrig., 108. (Inns¬ 
brucker) LstBrig., 3. und 14. MBrig., die zwischen 25. und 28. in Lemberg 
eintreffen sollten. 
25. August. 
Es kamen Meldungen, daß am 24. nm. in Cholojów, Dmytrów, Ohla- 
dów, Majdanstr. Russen einquartiert waren, in Radziechów Truppen aller 
Waffen (3. AK., Op.-Nr. 202). 
Am 24. mittags hatte der Feind Zloczów besetzt. Eine russische Kaval¬ 
leriedivision war am 24. bei Pomorzany auf unsere 11. ID. gestoßen und 
durch Artilleriefeuer zum Umkehren genötigt worden. 
Pitreich. •>
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.