Volltext: Lemberg 1914

Die Entwicklung der Operationen 
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waren bereits an die Strypa zurückgegangen. Bei Tarnopol war die Lage 
ungeklärt. Der Feind hatte schon am 22. dort angegriffen, das Gros der 
Ii. ID. war aber noch am 23. in Zborów gewesen. 
Von Brody her erreichte der Feind am 24. vm. Podhorce, Patrouillen 
streiften schon bis an den Bug. Da kam plötzlich auch Nachricht über Feind 
aller Waffen, wenigstens eine Infanteriedivision und eine Kavalleriedivision 
in der Gegend bei Radziechów und Ruda, von wo aus Abteilungen bereits 
gegen Cholojów, Toporów und Sokolowka vorgingen (Pf., S. 18). 
In der Gegend von Sokal, die für die 4. Armee von besonderem Belange 
war, schienen sich vorläufig nur feindliche Kavalleriekräfte zu befinden. 
Die Eile, mit der das Umschwenken des III. Korps in der Nacht durch¬ 
geführt worden war, hatte sich nicht ausgezahlt. Denn das XII. Korps 
hatte die für den 23. bestimmt gewesenen Marschziele Swirz und Przemyslany 
nicht erreichen können, war erst spät in der Nacht mit den Teten bis 
Hulków und Bakowce gelangt und mußte am 24. unbedingt rasten. Aber 
auch das III. Korps war dringend rastbedürftiig. 
Aus den Mitteilungen des AOK. hatte das 3. AK. den Eindruck erhalten, 
daß ca. ein bis zwei Infanteriedivisionen von Tarnopol, ca. zwei Infanterie¬ 
divisionen von Brody Richtung Lemberg im Anmärsche seien und sah jetzt 
auch noch eine dritte Gruppe des Feindes nördlich der Bahn. Die zum Schlage 
gegen Ost zu verwendenden Kräfte sollten gemäß Op.-Nr. 1077 im all¬ 
gemeinen nicht über die Linie Krasne—Dunajów hinausgeführt werden. Doch 
sah das 3. AK. den Feind konzentrisch näherkommen und fühlte sich zu 
raschem Handeln gedrängt (Pf., S. 17). Deshalb gab es am 24. Aug. mittags 
den Befehl (Op.-Nr. 196; Pf., S. 19) für den 25. Aug. zur Vorbereitung des 
Angriffes, der wie folgt geplant war: 
Mit dem III. Korps über die Höhen zwischen dem Peltew und der 
Linie Bóbrka—Przemyslany—Pluhów, Stoßrichtung Ost, starker rechter 
Flügel. Der Zeitpunkt für die Vorrückung des III. Korps sollte gekommen 
sein, wenn der Gegner die Tiefenlinie Gologóry—Dunajów zu übersetzen 
beginnen würde. 
Bis dahin sollte das XII. Korps mit Zuziehung der 11. ID. bereit sein, 
zuerst die von Tarnopol voraussichtlich über Pomorzany anrückenden feind¬ 
lichen Kräfte zurückzuschlagen und dann das III. Korps unterstützen. 
Weiters sollten die 4. KD. nördlich, die 8. KD. südlich die Flanken der 
Korps sichern und den Angriff unterstützen. 
Der nördlich der Bahn befindliche Feind war nicht zu ignorieren. Denn 
er konnte sich entweder Richtung 2olkiew gegen das XIV. Korps wenden, 
dessen Versammlung nicht gestört werden sollte (Op.-Nr. 1077), oder aber, 
er hätte die zum Angriff vorgehenden Korps III und XII in der Flanke ge¬ 
fährden können. Deshalb erhielt nun das bei Lemberg noch in Versammlung 
begriffene XI. Korps vom 3. AK. den Befehl, am 25. mit den Teten an der 
Linie Jakimów—Dziedzilów bereitzustehen. Es sollte am 26. August gegen 
Busk vorrücken.
	        
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