Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

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Der Sommerfeldzug 1914 gegen Rußland 
Mitte und Ostflügel der österreichisch -ungar i sehen 
Front um den 3. September 
Zum Zurückschwenken des rechten Flügels war die 1. Armee auch 
durch die Lage genötigt gewesen, mit der vom 3. September an östlich 
des Wieprz gerechnet werden mußte. Dort hatte Auffenberg die Masse 
seiner Armee in den letzten vierundzwanzig Stunden um 180 Grad ge¬ 
wendet. Er stand am Abend des eben genannten Tages mit dem IX., VI. 
und XVII. Korps Front gegen Süden, in der Linie Tomaszów—Korczmin 
versammelt, um gemäß dem Befehl der Heeresleitung in der Richtung 
Niemirów—Magierów, vielleicht auch etwas weiter südwestlich, gegen die 
Flanke eines die 3. Armee verfolgenden Feindes vorzustoßen. FML.Kuczera 
wehrte mit neun Marschbataillonen an der Solokija den Russen den Ein¬ 
blick. Im Rücken der 4. Armee wurde die schließlich aus vier Xnfanterie- 
und zwei Kavalleriedivisionen bestehende Gruppe Erzherzog Joseph 
Ferdinand belassen — XIV. Korps mit 3. und 8. ID., II. mit 4. ID. und 
13.SchD., 2. und 9. KD.—die am 2. September nachmittags angewiesen 
worden war, die geschlagene russische 5. Armee zu verfolgen und über 
den Bug zu werfen und in weiterer Folge den Rücken der 4. Armee sowie 
die Ostflanke der 1. zu decken. Da der Feind laut den Meldungen der 
gegen Krylów aufklärenden 2. KD. am 3. September in diesem Räume 
bereits über den Bug zurückgegangen war, konnte der Erzherzog seinen 
Korps in ihren Lagern beiderseits der Huczwa für vierundzwanzig Stunden 
eine ihnen so nötige Atempause gönnen. Dafür kamen Nachrichten über 
den Anmarsch je einer feindlichen Division südlich von Hrubieszów und 
bei Grabowiec. Der Erzherzog gedachte, die zwei gemeldeten Divisionen 
der Reihe nach — zuerst die östliche, dann die westliche—zurückzuschlagen. 
Für die weitere Operation Auffenbergs war entscheidend, wo und 
in welcher Verfassung die k. u. k. 3. Armee zum Stehen kam. Die Mel¬ 
dungen, die am 3. September bei der Heeresleitung in Przemysl ein¬ 
langten, lauteten wesentlich ermutigender als an den Vortagen. Selbst 
das am härtesten mitgenommene XII. Korps mochte „immerhin be¬ 
fähigt4 ' sein, „einigen Widerstand zu leisten"1). Alle Truppen der Armee 
überschritten die Wereszyca nach Westen, ohne durch den Feind irgendwie 
gestört zu werden. In gleicher Weise konnte die 2. Armee dem Räume 
Sambor—Drohobycz zustreben, aus dem sie, wenn die 3. Armee nicht 
weiter gegen Westen wich, zum Teil über die unterste Wereszyca, zum 
Teil beiderseits der Straße Mikolaj ó w—Lemberg vorstoßen sollte. Nur 
i) Conrad, IV, 631.
	        
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