Volltext: Die Pasubio-Kämpfe 1916 - 1918

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der Plattenspitze und drangen gegen die Hauptstellung vor. Dort hatte das 
italienische Vorbereitungsfeuer arge Verwüstungen angerichtet. Die 
hinter dem rechten Flügel befindliche Kaverne 3, in der sich ein ganzer 
Zug der 15. Kompagnie aufgehalten hatte, war durch einen Granattreffer 
zerstört. Mit Ausnahme des schwerverwundeten Oberjäger Ofer hatten 
alle Insassen den Tod gefunden. Auch ein Maschinengewehrstand der 
MGA. IV am linken Flügel wurde verschüttet, dessen eingeschlossene 
Bedienung erst während des später einsetzenden Gegenstoßes befreit 
werden konnte. 
So war es den Alpini möglich gewesen, den Angriff über die Haupt¬ 
stellung vorzutragen. Sie kamen jedoch nicht weit, da es dem Sektions¬ 
konimandanten Oblt. Wrany mit einer kleinen Reserve gelang, sie zum 
Stehen zu bringen. 
Unterdessen hatte er Leichtverwundete mit Lagemeldungen zum 
Bataillonskommandanten Obstl. v. Fößl geschickt, der die Reserve, die 
13. Kompagnie (Oblt. Nagy-Palastky), zum Gegenstoß in Marsch setzte. 
Mit dem Zugskommandanten an der Spitze strebte sie eilends der Platte 
zu und traf zuerst auf jene Teile der 15. Kompagnie, die die Alpini, trotz¬ 
dem sie sich verstärkt und eine Revolverkanone in Stellung gebracht 
halten, immer noch aufhielten. Von da aus wurde der Gegenstoß ange¬ 
setzt. 
Längs des Westrandes der Platte drang Lt. i. d. Res. Dietrich gegen 
den rechten Flügel der Hauptstellung vor. Er stieß bald auf den Gegner, 
erhielt im Kampfe einen Kopfschuß und wurde von seinem bei der glei¬ 
chen Kompagnie eingeteilten Bruder aus dem Gefecht getragen. Kadett¬ 
aspirant Wille übernahm statt ihm das Zugskommando und säuberte im 
Sturm den ganzen Westrand bis gegen die Spitze der Vorstellung. In der 
Mitte warf Oblt. Wrany und Kadettaspirant Sappl mit den Resten der 
15. Kompagnie den Feind zurück. Ebenso entschlossen griffen links am, 
Ostrand Lt. i. d< Res. Graf und Stabsoberjäger Raschenberger mit ihren 
Zügen an. Im erbitterten Kampf, manchmal Mann gegen Mann, wurde 
die ganze Platte samt der Vorstellung zurückerobert. Die Alpini waren 
nun zwar über die Platte gänzlich hinuntergeworfen, doch hielten sie sich 
immer noch in den Felsen am Südabfall und in der Sandsackstellung am 
Eselsrücken. Sie hatten sich tapfer gewehrt und hartnäckig gekämpft. 
110 Gefallene und nur 6 unverwundete Gefangene blieben am Kampfplatz 
zurück. Ein Maschinengewehr, eine Revolverkanone und zahlreiche 
Handfeuerwaffen mit Munition wurden erbeutet. 
Aber auch den Kaiserjägern hatte der Kampf große Verluste ge¬ 
bracht. Besonders empfindlich war das Feuer während des Gegenstoßes 
von der feindlichen Platte her, Ihm fiel auch Lt. i. d. Res. Graf zum Opfer. 
Zugleich mit dem Sturm auf die Platte griffen die Italiener auch 
östlich und westlich derselben an. Östlich kam eine Kompagnie des Batail¬ 
lons Suello bis nahe zur Sektion 8, wo sie unter schwersten Ver¬ 
lusten niedergehalten wurde. Westlich der Platte war die 143. Kom¬ 
pagnie des Bataillons Mt. Berico längs des Westabfalles gegen die zwi-
	        
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