Volltext: Die Pasubio-Kämpfe 1916 - 1918

— 72 — 
sehen der Platte und der Sektion 6 der Cosmagonstellung aufgestellte 
Feldwache vorgegangen, hatte die bereits vorher geräumte Stellung in 
der Richtung auf die Defensivkaverne überschritten und wurde durch 
die weiter rückwärts in Stellung befindliche Besatzung der Feldwache 
unter Lt. i. d. Res. Ratzka aufgehalten. Die Alpini gruben sich ein, brach¬ 
ten zwei Maschinengewehre in Stellung und beschossen, als der Nebel 
sich hob, flankierend die Gräben der Sektion 6. 
Zur selben Zeit waren auch die Feldwachen vor den Sektionen 
9—11 nach starkem Vorbereitungsfeuer einem Angriff von Abteilungen 
des italienischen III/157 ausgesetzt, der aber rasch zum Stehen gebracht 
werden konnte. 
So war zwar der erste feindliche Ansturm auf der ganzen Linie abge¬ 
schlagen, doch machten sich bald Anzeichen einer Wiederholung des 
Angriffes bemerkbar. Das in den späten Nachmittagsstunden immer 
heftiger werdende Artilleriefeuer war der Auftakt hiezu. 
Nach Einstellung der Beschießung griffen Teile einer Kompagnie 
des Bataillons Mte. Berico und Cervino nochmals die Vorstellung an und 
drangen trotz tapferer Gegenwehr der Besatzung in den Kampfgraben 
ein. Ihres Bleibens sollte jedoch dort nicht lange sein. Patrullen der 
13. und 15. Kompagnie trieben die Alpini nach hartem Kampfe zurück 
und besetzten wieder den Graben. 
Als aber Kadett Sappl um Mitternacht mit seinen Leuten zur Ab¬ 
lösung kam, fand er neuerlich Alpini im Graben der Vorstellung. Er griff 
rasch entschlossen an und besetzte nach kurzem Bajonettkampf die Stel¬ 
lung wieder.5) Nachher wollte er mit dem Kadettaspirant Wille und seinen 
Leuten noch weiter gegen den Gegner in der Sandsackstellung am Esels¬ 
rücken vorstoßen, doch scheiterte das kühne Unternehmen auf halbem 
Wege an dem heftigen Abwehrfeuer von der feindlichen Platte her. Beide 
Kadettaspiranten wurden für ihre selbständige und tapfere Tat zu Fähn¬ 
richen ernannt und mit der Silbernen Tapferkeitsmedaille 1. Klasse aus¬ 
gezeichnet. 
Östlich der Platte waren es Teile des italienischen HI/158, die er¬ 
folglos angriffen. 
So war überall auch der zweite Angriff restlos abgeschlagen. 
Die italienische Führung ließ nun, da sie erkannt hatte, daß auch 
der frische Einsatz von Kräften keinen Erfolg gebracht hatte, den Befehl, 
die derzeitigen Stellungen zu verstärken und zu halten. Die für den 
nächsten Tag beabsichtigte Wiederholung des Angriffes gab sie ,,wegen 
des in den Höhen herrschenden Nebels" auf. Nur in der Vallarsa wurde 
eine Zeitlang noch weitergekämpft. 
Am nächsten Tag zogen sich die Italiener wieder in ihre Haupt¬ 
stellung zurück. Nur eine Abteilung der 143. Kompagnie des Bataillons 
Mte. Berico, die noch immer vor der Verbindungsfeldwache zwischen der 
5) In diesem Kampfe fielen die Einjährig-Freiwilligen Recheis und Gstöttner der 
13. Kompagnie, die sich schon während des ersten nachmittägigen Kampfes besonders 
ausgezeichnet hatten.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.