Volltext: Die Pasubio-Kämpfe 1916 - 1918

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Inzwischen konnte die Angriffsgruppe Obst, von Kriegshaber nicht 
mehr Raum gewinnen, weil aus der neugebildeten Abwehrlinie der Ita¬ 
liener heftiges Maschinengewehrfeuer ihr entgegenschlug und auch flan¬ 
kierende Batterien26) sie unter Feuer nahmen. 
Die Lage der Gruppe ist aus der Skizze Seite 34 zu ersehen.27) 
Um nun den Einbruchsraum am Sattel bei der Kote 2081 mürbe zu 
machen, ließ Obst. Korzer das Artilleriefeuer dorthin zusammenfassen. 
Den weiteren Verlauf der Ereignisse schildert er folgend:28) 
,,Alle Kommandanten wurden angewiesen, die Vorrückung zu be¬ 
schleunigen. Zwischen 16 und 18 Uhr schlössen die Kompagnien der An¬ 
griffsstaffel neben- und1 hintereinander auf, ohne aber nach vorwärts 
Raum zu gewinnen, da der Feind im Vorfelde immer noch hartnäckigen 
Widerstand leistete. 
Das Bataillon 90 mußte das schwarmweise Vorgehen gleich wieder 
aufgeben und erlitt, auch beim Versuche einzeln vorzugehen, sehr große 
Verluste. Ungefähr zwei Drittel der Gesamtverluste entfielen auf dieses 
brave Bataillon. Nach 18 Uhr legte sich schweres Sperrfeuer aus öst¬ 
licher Richtung (Priafora) zwischen den Angreifer und die italienische 
Stellung. Nochmals erging der Appell an die Truppen, die letzte An¬ 
strengung aufzubieten, um bis zur feindlichen Hauptstellung vorzudringen. 
Indessen neigte sich der Tag zu Ende. Das eigene Artilleriefeuer, 
auf dessen Wirkung sich das Gelingen der Unternehmung aufbaute, hatte 
trotz großem Munitionsaufwand und zwölfstündiger Dauer die erhoffte 
Wirkung nicht erzielt, und es war auch nicht gelungen, die besonders 
lästigen kleinen Geschütze und Maschinengewehre in den Flanken un¬ 
schädlich zu machen. Der Munitionsverbrauch der Artillerie war bereits 
sehr groß, eine weitere zeitliche Ausdehnung des Feuers kaum möglich.29) 
Infolge der flankierenden und vollkommen ungeschwächten Wirkung der 
feindlichen Artillerie mußte bei der Fortsetzung des Angriffes mit großen 
Verlusten gerechnet werden." 
Oberst Korzer meldete die Lage dem Leiter des Unternehmens, 
FML. Goiginger, und erhielt den Auftrag, sich keinem Rückschlag auszu¬ 
setzen. Schließlich erließ er nach Rücksprache mit den Kommandanten 
der Angriffsgruppen um 19.30 Uhr den Befehl zum Einstellen des An¬ 
griffes, um 20 Uhr den zum Abbrechen des Gefechtes und zum Rückzüge 
in die alten Stellungen, der, ohne vom Gegner belästigt zu werden, in 
größter Ordnung durchgeführt wurde. 
vier Gewehrläufe unbrauchbar geworden. Lt, Damaggio wurde für diese Tat mit 
der silbernen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet und später als Retter gefeiert. Der 
Sattel, in dem diese Maschinengewehrstellung lag, wurde nach ihm MSelletta Damaggio" 
genannt, (Sattel zwischen italienischer Platte und Pasubio [Palom].) 
26) So wirkte auch eine ital. Artilleriegruppe aus dem Räume zwischen der C. di 
Mezzana und Culma Alta über die Vallarsa mit Flankenfeuer. 
27) Die Lage des II/1 - TJR, ist einer in den Kriegsakten befindlichen Skizze ent¬ 
nommen. 
28) Aus dem bereits zitierten Aufsatze des Obstbrig. Korzer. 
29) Einzelne schwere Mörser und Haubitzen waren bereits unbrauchbar.
	        
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