Volltext: Illustrierte Kriegsbeilage Nr. 40 1915 (Nr. 40 1915)

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Bilder aus Südtirol: Der Goökachsee. 
bei Gelegenheit weiter verwendet. Aber ständig werden 
neue Vervollkommnungen eingeführt. 
Neben den deutschen Arbeitern in den Werkstätten 
werden zum Reinigen der Räume usw. auch einige Fran¬ 
zosen beschäftigt. Diese haben wiederholt den Antrag 
gestellt, sie auch im eigentlichen Betriebe zu 
verwenden, ein Ersuchen, dem selbstverständlich 
nicht entsprochen werden kann. Als sie der als 
Fabrikleiter wirkende Hauptmann darauf auf¬ 
merksam machte, daß sie doch unmöglich wünschen 
könnten, Kriegsmaterial gegen ihre eigenen 
Landsleute herzustellen, erwiderten sie, nein, 
gegen Franzosen würden sie als Franzosen nicht 
arbeiten. Aber man solle sie gegen die Eng¬ 
länder, welche Frankreich verraten und in das 
größte Unglück gestürzt hätten, arbeiten lassen. 
Das würden sie gerne tun und aus allen 
Kräften. Es ist immerhin ein Zeichen und nur 
eines von vielen, daß wenigstens in den besetzten 
Teilen von Frankreich die Einsicht aufzu¬ 
dämmern beginnt, wie sehr der Engländer seine 
Bundesgenossen mißbraucht. Auch diese Saat 
wird an ihrem Tage Früchte tragen, wenn 
wir als Deutsche auch jetzt den Haß der fran¬ 
zösischen Arbeiter gegen den perfiden Bundes¬ 
genossen nicht auszunützen vermögen. 
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Während vom Infanteriegeschütz behauptet 
wird, daß man das Geschoß nicht hört, wird 
von den Granaten gesagt — wenigstens be¬ 
hauptet das ein Teil der Kriegsteilnehmer, 
während ein anderer dem widerspricht —, daß 
man sich vor einer heransausenden Granate 
noch hinwerfen kann, sie also kommen hört. In 
den „Monatsheften für den naturwissenschaft¬ 
lichen Unterricht" untersucht nun Dr. W. Meinecke 
(Stettin) diese beiden Behauptungen und führt 
folgendes aus: Zunächst ist man geneigt, die Möglich¬ 
keit der letzten Behauptung zu verneinen, da ja die 
Geschwindigkeiten der modernen Geschosse die Schall¬ 
geschwindigkeit von 330 Metern in der Sekunde bedeutend 
übertreffen. Aber genauere Untersuchungen (von W.Donle) 
lassen erkennen, daß zwar die Anfangsgeschwindigkeiten 
die Schallgeschwin¬ 
digkeit übertreffen, 
daß aber der Luft¬ 
widerstand die Ge¬ 
schwindigkeit des Ge¬ 
schosses auf Werte 
unter 330 Meter in 
der Sekunde herab¬ 
drücken kann. So 
könnte man auch ein 
Infanteriegeschütz 
vorher hören, wenn 
der Schütze genügend 
weit entfernt wäre, 
nämlich zwei Kilo¬ 
meter z. B. bei Ge¬ 
wehr Modell 98. Die 
Zeit, die der Schall 
gebraucht, d. i. 
2000 : 330 = 6 09 
Sekunden, ist kleiner 
als die Flugzeit von 
6 57 Sekunden; aber 
die Zeitdifferenz ist sehr knapp. Wesentlich anders liegt 
die Sache bei der Granate Kaliber 8'8 Zentimeter. 
Nehmen wir an, daß das Geschütz auf ein sechs Kilo¬ 
meter entferntes Ziel gerichtet ist, dann ist fünf Se¬ 
kunden nach dem Abschuß das fliegende Geschoß der 
Der Firoker Landtags-Abgeordnete Dr. Drehet 
ist als Feldkurat in russischer Kriegsgefangenschaft. 
Fall eintreten, daß das fliegende Geschoß selbst Schallquelle 
ist, daß mithin die Schallwellen des Abschusses Überholt 
werden können durch Schallwellen von irgend einem 
Punkte der Flugbahn. 
Ans Oesterreichs Geschichte: Kaiserin Maria Fheresta wird mit ihrem 
Söhnchen Josef am Weichstag zu Wreßönrg von den Ungarn öegrnßt. 
Schallwelle des Abschusses voraus. Nach zehn Sekunden 
hat aber die Schallwelle die Granate überholt. Nach 
18 Sekunden trifft die Schallwelle am Ziel ein, es 
bleiben also zwölf Sekunden bis zum Einschlag. Von 
der 18. bis zur 30. Sekunde hört man mithin die 
Granate heransausen. Es kann freilich auch der 
ODeröflerreitii in den 
nerldiiedencn Kriegszeiten. 
Von Michael Kaltenbrunner, Kooperator. 
(Fortsetzung.) (Nachdr. Verb.) 
1700 war der letzte Habsburger in Spa¬ 
nien, die dort seit den Zeiten Kaiser Karls V. 
herrschten, gestorben; nun sollte das Land nach 
alter Erbfolge an die Oesterreicher fallen, aber 
der Franzosenkönig Ludwig XIV. erhob eben¬ 
falls Ansprüche auf Spanien und trachtete, daß 
sein Sohn Philipp dort König werde. Es kam 
zum Kriege, der auch für unser Land von Be¬ 
deutung war, da sich der Kurfürst von Bayern 
auf die Seite der Franzosen stellte (1702). 
Beiderseits wurden die Grenzorte stark befestigt. 
Am 15. Februar 1703 drang General v. Schlick, 
der österreichische Oberfeldherr, ins bayerische 
Jnnviertel ein, nahm Riebau, Zell, Raab, Sankt 
Willibald, Tanfkirchen, Ried und wollte mit 
16.000 Mann Schärding belagern. Aber diese 
Stadt verteidigte sich tapfer, die Vorstädte 
wurden niedergebrannt. Schlick nahm schnell 
Passau; aber nun wurden Teile der öster¬ 
reichischen Truppen bei der Jnnbrücke in 
Schärding geschlagen, ebenso ziemlich bedeutend 
in Schardenberg und Eisenbirn (14. März); 
letztere Schlacht brachte den Oesterreichern 
empfindliche Verluste; sie zogen sich in ihre 
Gebiete zurück. Am 2. April drangen sie wieder 
ins Jnnviertel vor; aber durch den Kurfürsten 
von Bayern wurde General Schlick auch jetzt bald wieder 
zurückgedrängt. Die Bayern wurden immer mächtiger, 
deshalb machte man in ganz Oberösterreich Befestigungen: 
Schanzen und Verhaue. Am 17. Juni waren die Bayern 
Oesterreichische Pferdezucht: Weidende Wferde vom Gestüt Hsfiach. 
Ahargen des Aeldkanonen-Wegimentes Wr. 40, Watt. 7. 
I. Zugsf. Spitzker; 2 Feueiw Pichler; 4. Zugsf. Dindorfer; 5. Zugsf. 
Karl ©teinmger, Handelsanpestellter in Linz; 6. Feuerw. Josef Fischer 
in Linz; 7. Zugsf. Josef Schütz, Fleischhauermeister in Linz; 8. Feuerw. 
Martin Schiefermaier (^eb. Alkoven), stöbt. Sicherheit Wachmann in 
Salzburg; 9. Feuerw. Nito Strohsack in Linz; 10. Feueiw Anton 
Grnber, k. k. Finanzwache-Oberaulseher in Linz; 11. Feuerw. Binder; 
12. Zugsf. Roßgaiterer in Linz: 13. Zugsf. Trautenberger, Fa߬ 
ziehermeister in Linz.
	        
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