soll unsere Motor¬
batterie (30 5 und
42 Zentimeter-Ge-
schütze) eine russische
schwere Batterie
vernichtet haben.
Ein nnseriger Aero-
plan hatte sie ge¬
funden, überbrachte
die Meldung bei
der Motorbatterie
und fuhr dann wie¬
der vor, beobachtete,
und beim dritten
Schusse hatte die
Batterie aufgehört
zu existieren."
fuiiiDsüiafter-
Eitt auf leben
1MÖ @01.
Zur Durchfüh¬
rung einer wich¬
tigen Rekognos¬
zierung war am
nördlichen Kriegs¬
schauplätze der Rittmeister Bela v. Bnzinkay des
2. Dragoner-Regimentes bestimmt worden. Nur von
einer Patrouille unter dem Kommando eines Kor¬
porals begleitet, gelangte er am 9. November in die
Gegend von P wo sich der Gegner in be¬
festigter Stellung befand. Rittmeister Buzinkay schlich
sich mit. seinen wenigen Reitern, die abgesessen waren,
bis auf dreihundert Schritte nahe an den Feind heran
und nahm die Beobachtung auf. Eine seitlich vorge¬
schobene Abteilung der Russen hatte die Patrouille jedoch
entdeckt und plötzlich heftiges Feuer auf sie eröffnet.
Ein feindliches Geschoß traf den Rittmeister, der aber,
feiner Verwundung nicht achtend, die Dragoner rasch
zu den Pferden befahl. Doch es war schon zu spät. £
Kriegsrüstung in Oesterreich.
Der Train richtet sich in ben Kasernenhöfen, um mit vollbepackten Wagen zur nächsten Eisen¬
bahnstation zu fahren und dort verladen zu werden. Im Vordergründe sehen wir die von
Zivilpersonen herbeigebrachten und requirierten Pferde.
„Herr Leutnant. . ., Herr. . ., ich melde mich \‘‘
Und harrt in diensttreuer Stellung aus,
Bis die Seele flog ins himmlische Haus.
Und alle, die still sein Bett umstanden,
Des Toten letzte Gebärde verstanden,
Erwiesen bewegt ihm die letzte Ehr'. —
Da sprach der Arzt eindringlich-hehr:
„So laßt uns stets der Pflicht nur leben,
Auf daß wir einst, von Ruhn: umgeben,
Am Richterstuhl, im Todesweh'n,
Wie dieser junge Held hier steh’n
Und beim Appell ernst-feierlich
Laut rufen: „Gott, ich melde mich!"
(Aus „Sonnenlauf".)
Beim Dritten 8dil ler
lotorlatterie.
Leopold Knoll, Bormeifter im
k. u. k. Feldkanonen-Regiment 42 in
Steyr, schreibt an die „Steyrer Zei¬
tung": „Der schwerste Tag unter
allen, wie ich sie schon mitmachte,
war der 20. Dezember. Da war es
so: Wir schlugen die Russen zurück
und rückten nach bis zu einer Stadt.
Ein paar Kilometer vor dieser Stadt
hatten sich die Russen fest verschanzt.
Wir fuhren zwischen einem Meterhof
und Stadeln in gedeckter Stellung
auf. Hier wurden wir aber derart
beschossen, daß wir es noch nie so
wußten. Fünf Meter hinter uns durch¬
schlug eine Granate eine Umfassungs¬
mauer wie Pappendeckel. Zwei Meter
hinter der Lafette schlug gleich darauf
wieder eine ein, daß der Schotter
haushoch in die Höhe flog. Uns
wunderte es nur, daß wir keinen
Volltreffer in der Batterie hatten und
daß es nicht mehr als drei Verletzte
an diesem Tage gab. Leider ist auch
der Hauptmann gefallen. Eine Füll-
kugel hatte ihm die Lungenspitze zer¬
rissen. Er war ein sehr tüchtiger Of¬
fizier. Ehre seinem Andenken! An
diesem Tage durfte sich keiner mehr
wegrühren von den Geschützen; wer
weggegangen wäre, wäre des Todes
gewesen.
Und die Ursache war: Ein rus¬
sischer Offizier war zurückgeblieben in
einem Versteck, und der war telepho¬
nisch mit einer russischen Batterie ver¬
bunden. Entdeckt hat diese Gaunerei
ein Generalstabs-Ofsizier. Dieser stand
auf der Straße, der slawischen Sprache
gut mächtig, und hörte Zivilisten über
die Oesterreicher schimpfen. Das kam
ihm verdächtig vor und erging ihnen
nach, bis er das Versteck entdeckte.
Mit dem russischen Offizier wurden
noch sechs Zivilisten und zwei Mädchen
verhaftet. Hoffentlich hat sie alle die
verdiente Strafe schon erreicht. Gestern
Schneesturm in Wußland.
Gefallene Oberösterreicher: Wilhelm Aothaft
Mitglied der lkath. Studentenverbindung „Carolina", Graz,
starb am 26." Oktober 1914 den Heldentod auf dem nörd¬
lichen Kriegsschauplatz. Er ist gebürtig aus Steyr und ein
Bruder des hochw. P. Nothaft 8. J. am Freinberg.
Zwar gelang es dem Rittmeister und seinen Leuten,
die Pferde noch zu besteigen, aber bereits war zwischen
den Dragonern und ihrem Offizier eilte Lücke entstanden,
die der Gegner benützte, um die Patrouille abzutreiben.
Der isolierte Rittmeister war eben int Begriffe, sich auch
in Galopp zu fetzen, als er, sich umblickend, bemerkte,
daß der Korporal ebenfalls allein und noch nicht im
Sattel war, sondern sich verzweifelt bemühte, des
Pferdes, das infolge des Feuerlärmes und des Ge¬
schreies der heranstürmenden Russen erschreckt sich wild
aufbäumte, Herr zu werden. Der verwundete Rittmeister
sprengt zum Korporal und bringt ihn glücklich zum Auf¬
sitzen, während die Russen mit neuent heftigen Feuer sie
angreifen. Rittmeister und Korporal erreichen das Weite
und setzen nun, auf sich allein angewiesen, ihre Aufgabe
fort. Sie sehen sich jedoch alsbald von Kosaken verfolgt,
doch gelingt es ihnen, zu entrinnen. Da verlegt ihnen
eine starke feindliche Patrouille den Weg. Rittmeister
Buzinkay besinnt sich nicht lange. Die Patrouille mit
seinem Korporal allein attak-
kieren und zersprengen, war das
Werk eines Augenblickes. Mit schwei߬
triefenden Pferden langten der ver¬
wundete Rittmeister und fein Begleiter
beim vorgesetzten Kommando an und
erstatteten dort wichtige Meldungen.
Das schneidige, tapfere Verhalten des
Rittmeisters Buzinkay wurde durch
eine Allerhöchste Belobung anerkannt.
Unsere üiiöie nie tmwlt.
Einige empfehlenswerte Suppen¬
rezepte.
Wurzelfuppe mit Reis. Man
schneidet verschiedene Gemüse und
Erdäpfel in Würfel und dünstet sie
in etwas Fett. Wenn sie schon ziem¬
lich weich sind, gibt man Reis hinzu,
wobei man für jede Person eine
schwache Handvoll rechnet, gießt das
Ganze mit der entsprechenden Quan¬
tität Wasser auf und läßt es eine halbe
Stunde kochen. Man kann die ge¬
dünsteten Wurzeln vorher auch etwas
stauben, wodurch die Suppe dichter
und ausgiebiger wird.
Reissuppe mit Paradies¬
äpfel. Man dünstet die Paradies¬
äpfel mit etwas Zwiebel und passiert
sie, wenn der Saft eingegangen ist.
Dann gibt man den Brei mit rohem
Reis in heiße Butter. Sobald der
Reis schön rot geworden ist, gießt
man Wasser hinzu und läßt ihn eine
Viertelstunde lochen. Beide Reissup¬
pen werden schmackhafter, wenn man
etwas Parmesankäse dazu mengt.
Gestoßene Reissuppe. Man
stoßt ben Reis zu Mehl und gibt ihn
in heißes Fett, wobei man ihn wie
bei einer Einbrenn verrührt. Nach¬
dem man ihn aufgegossen, läßt man
ihn eine Stunde kochen.
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ftätsel.
Mit S erkämpft es der Soldat,
Mit W manch' kleines Kind es hat,
Mit R es jeder Turner kennt,
Mit Z. ein nützlich Tier es nennt.
Auflösung in nächster Nummer.
Herausgeber der kathol. Preßverein. — Verantwortlicher Redakteur: Heinrich Binder. — Akad. Buchdruckerei des kathol. Preßvereines in Linz (verantw. Leiter K. (£ontmeiiba\