Volltext: Illustrierte Kriegsbeilage Nr. 4 1915 (Nr. 4 1915)

Der, Kriegsberichter¬ 
statter der „Reichspost" 
schreibt: Der 30'5-Skoda- 
mörser, Muster 11, gehört 
zu dem schwersten Geschütz 
der k. u. f. Angriffsartil¬ 
lerie. Zwei Mörser bilden 
eine Batterie unter dem 
Befehl eines Hanptmannes- 
Batteriekommandanten. 
Der Mörser besteht bekannt¬ 
lich aus Teilen, von denen 
jeder für sich mittels Kraft- 
wagen fortgebracht wird. 
Eine stattliche Autokolonne 
sorgt für die Beförderung 
von Munition und Zugehör. 
Auch eine eigene mobile 
Reparaturwerkstätte [mit 
großartiger Einrichtung ist 
dieser „Unternehmung" ^ei- 
gegeben. 
Das Rohr muß, abge¬ 
sehen von seinen ballistischen 
Voraussetzungen, ausrei¬ 
chend widerstandsfähig sein. 
Der Verschluß wird durch 
eine sinnreiche Transport¬ 
schraube betätigt. Diese Ver¬ 
richtung wird spielend von 
einem einzigen Manne be¬ 
sorgt. Zwei Bremszylinder 
sowie ein Vorholzylinder be¬ 
werkstelligen den automa¬ 
tischen und ruhigen Gang 
des Rohres nach dem Ab¬ 
feuern. Die Lafette enthält 
: 
pl 
oNpflt Menedikl XV.. der Isriedensvermittler 
itt diesem Weltkriege. 
die Wiege, in der das Rohr spielt, 
und ist durch Schrauben mit der 
Eisenbettung verbunden. Für das 
Auf- und Abmontieren der einzelnen 
Bestandteile sowie für das Verladen 
auf die Anhängewagen dient ein 
kräftiger Kran. Er wird auch zum 
Herunterholen der Bomben und zu g 
bereit Auslegen auf einen Hanb- 
wagen benützt. Aussatz und Richt¬ 
kreis sinb vorhanben, wobei es selbst- 
verständlich ist, baß mit diesem Ge¬ 
schütz stets nur indirekt geschossen wirb. 1 
Für bie Tätigkeit ber Artillerie- 
gruppe hat sich bie Herstellung von « 
Landschaftsskizzen als sehr vor¬ 
teilhaft^ erwiesen. Wir bekamen bas 
Ergebnis einer ber letzten Rekognos¬ 
zierungen, ein einfaches, aber plasti¬ 
sches Landschaftsbild mit allen be¬ 
merkenswerten Orientierung^- und 
Zielobjekten, zu Gesicht. Diese Skizzen 
werden von einem Offizier der Bat¬ 
terie aufgenommen, werben verviel¬ 
fältigt unb bienen sobann auch der 
vorne _ befindlichen Infanterie als 
Orientierungsbehelf. Die^Spitzbombe, 
I>es verwundeten Kriegers Jank an seine Pflegerinnen 
die der Mörser verfeuert (Gewicht 
380 Kilogramm), ist aus Stahl, ent¬ 
hält eine starke Sprenglabung, ist 
gegen Stoß unb Schlag itnempfinb- 
lich unb reagiert nur ans ben Zün- 
ber, ber sich am Boben ber Bombe 
besinbet. Ihre Wirkung gegen starke 
Materie hat sie vor Namnr, Mau¬ 
beuge unb Antwerpen, wo nur bie 
30-5 Zentimetermörser wirkten, 
eintoanbfrei bargetan. 
Die größte Steighöhe beträgt 
für bie Bombe vier Kilometer. Bei 
aufmerksamer Beobachtung kaun man 
ben Flug bes Geschosses währenb bes 
Aufstieges mit freiem Auge verfol¬ 
gen. Man muß hiebei ungefähr unter 
einem Winkel von 40 Grab auf¬ 
wärts blicken. Drei tierschiebene Pul- 
tierlabungen werben verwenbet. 
Die Beweglichkeit ber Mörser ist 
staunenswert. Gelegentlich ihrer Zu¬ 
teilung beim 14. Korps auf bem nörd¬ 
lichen Kriegsschauplatz hat bie Mör¬ 
serbatterie binnen zehn Tagen 
elf Stellungen innegehabt. „Wenn 
es nötig sein sollte, ist meine Bat- 
' x ' - 
.... 
Hin österreichisches Wotorgeschüh. 
Unser Bild zeigte ein Geschütz von den österreichischen Motorenbatterien, die sich so erfolgreich 
und in hervorragender Weise im Kampf gegen die Belgier, Bei den Eroberungen der ver¬ 
schiedenen Festungen und auch bei den Kämpfen gegen die FranzosenUeteiligt haben. 
Wroler 
Kriegspro¬ 
zession von 
Kältern nach 
St. Nikolaus 
Per jüngste „Jeldgrane" in den Straßen Merlins
	        
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