Volltext: Der Inn-Salzachgau 46. Heft 1938 (46. Heft / 1938)

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gelegentlich seine Kaufgeschäfte mit Wein als Draufgeld beglich 21 . 
Dafür betrieben sie aber auch in recht sorglicher Art den Wein 
bau auf ihren Gütern, wie verschiedene Stiftsbriefe zeigen. So 
mußte sich im Jahre 1426 27 28 der Christian Paumgartner, als er 
des Klosters Weingarten zu Krengrub für sich und seine Familie 
zu Leibgeding auf Drittelbau 29 erhielt, ausdrücklich verpflichten, 
den Weingarten alljährlich umzugraben und mit 8 Fuder Mist 
zu düngen. Es wußten eben die Cistercienser die Wichtigkeit dieser 
Sache wohl zu werten — was bei anderen Grundherrschaften nicht 
immer der Fall war! 
Daß aber dennoch Mißernten nicht ausblieben, lag in der Na 
tur der Dinge. Schlimmer waren schon die Verheerungen, die bei 
feindlichen Einfällen angerichtet wurden. So hausten die tzussiten 
im Jahre 1429 30 31 gar furchtbar in diesen Gegenden, wobei sie 
selbst die Kapellen auf den Stiftshöfen in Krems niederbrannten. 
Durch verschiedene wirtschaftliche Vergünstigungen, die den Rai- 
tenhaslacher Klosterherren durch Landesfürsten und Bischöfe zuteil 
wurden, ließ sich solcher Schaden immer wieder einigermaßen 
wett machen. Schon 1161 21 hatte Bischof Konrad von Pafsau 
das Kloster von der Verpflichtung befreit, Zehnten von seinen 
Weinbergen in Österreich und Zoll in Passau geben zu müssen. 
Rund 230 Jahre später 32 erneuerte dann Bischof Georg von 
Passau dieses Privileg, weil infolge des inzwischen so stark an 
gewachsenen Raitenhaslacher Besitzes an Weinbergen rings um 
Krems wegen der Zehntfreiheiten Streitigkeiten zwischen dem 
Stift und den verschiedenen bischöflichen Beamten ausgebrochen 
waren) es blieb bei der Befteiung des Klosters von jeglichen 
Zehntabgaben, ausgenommen die beiden Weingärten Welschleiten 
und Fronpeunt. 
Auf dem Wasserwege wurde sodann der gekelterte Wein von 
Krems nach Raitenhaslach gebracht. Auf Flößen kam die Fracht 
zuerst die Donau hinauf, dann weiter auf Inn und Salzach, wobei 
man zahlreiche Mautstätten berührte: 33 Stein, Pbbs, Linz, 
Aschach, Pafsau, Neuburg, Schärding, Obernberg, Burghausen. 
27 ) Vgl. oben unter „Güteraufkauf", S. 76. 
2S ) HStAM. Kl. Urk. Fase. 59. 
29 ) Dies war die gewöhnliche Verpachtungsform bei den Wein 
bergen in dieser Gegend. — Vgl. A. Kerschbaumer, a. a. 0.395- 
30 ) HStAM. Kl. Lit. 3,172/173. 
31 ) HStAM. Kl. Lit. 6,12 - vgl. oben unter „Zehnten", S. 8h. 
32 > Am 27. Aug. 1415 — Mon. Boic. VI, 389 n. 28. 
33 ) HStAM. Kl, Lit. 7,58 — vgl. unten S. 151.
	        
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