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alterliches Handwerk, das nicht mittelbar oder unmittelbar des
Holzes bedurft hätte. Nicht nur für den heimiſchen Markt,
auch für die Ausfuhr wurden Holzwaren hergeſtelt. Im
Berchtesgadner Land lieferten Verleger schon im 16. Jahrhundert
nach Nürnberg und Augsburg, nach Venedig und Genua, nach
Cadix und Antwerpen. Noch 1805 wurden in dem kileinen
Land 650 Holzhandwerker gezählt. Es gab da Großſchachtel-
macher, Gadelmacher, Trüchelnſchniter, Rüſſelſchnitzer, Löffel-
ſchniher, Büchſendreher, Pfeifendreher, Scheffelmacher, Mulden-
macher, Rechenmacher, Holzſchuhmacher uſw. Wer heute eines
der Berchtesgadner Täler durchwandert, ahnt kaum, mit welcher
Sorgfalt und welchem feinen Empfinden für das gewachſene
Holz aus dem eintönig ſcheinenden Wald die Auswahl des
Rohſtoffes für die einzelnen Waren geſchah.
Wo in alter Zeit Gewerke entſtanden, da hingen ſie
durchwegs am Holz. Die reichen Bergwerke Tirols und Salz-
burgs gaben Anlaß zu den erſten Holznutzungsregelungen. Die
Salinen von Reichenhall und Hallein verſchlangen unmäßige
Mengen Holz nicht nur zur Feuerung, ſondern auch für die
Berganlagen und den Transport des Salzes. Schon im 17.
Jahrhundert zog ſich die Soleleitung Hans Reiffenſtuhls von
Reichenhall nach Traunstein, um neues Holz für den Sud zu
L Auf. hölzernen Schiffen oder auf rohgefügten Flöſſen vollzog
ſich der blühende Handel der Inn- und Salzach-Städte. Riesige
. Holzmengen brauchte man für die hölzernen Brücken, wie eine
in Mühldorf den Inn unter ſchütendem Dach überbrückt, und
zu den gewaltigen Dachſtühlen der gotiſchen Kirchen.
Das sind nur einige Punkte, wahllos herausgegriffen, um
aus der Fülle an wenigem schon zeigen zu können, wie ſehr
das ganze Leben der früheren Jahrhunderte mit dem Wald
verbunden war. Sogar für die Familien- und Sippengeſchichte
ließen ſich Beziehungen aufdecken. Viele Generationen lang
saßen Erbförſter auf den Forſtämtern.
Wo Heimatgeschichte lebendig in unſerem Gebiet geſtaltet
werden ſoll, wird sie nicht am Wald vorübergehen können.
Man hat vielfach diesen Beziehungen eine zu geringe Beachtung
geſchenkt, da ja im allgemeinen die besonderen Verhältnisse
des Waldes und der Forſtwirtschaft in der breiteren Öffentlichkeit
keine sehr starke Aufmerksamkeit erregen und zwar, wie mir
scheint, leßkten Endes deshalb, weil ein zahlenmäßig ſtarker
Berufsſtand hier nicht vorhanden ist, weil Jahrhunderte lang