Volltext: Der Inn-Isengau 13. Heft 1925 (13. Heft / 1925)

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Kühnheit behaupten, daß München ohne die Eisen 
bahnen nie eine Großstadt geworden wäre, da ihr die 
uralte Verkehrs- und Lebensader des ruhigen Fluß 
laufes, bezw. des Kanalnetzes, die in früheren Jahr 
hunderten die Entwicklung großer Städte wie Wien, 
Paris, London beförderten, immer gefehlt hat. Daß 
sie dennoch auch in früheren Zeiten mit Ehren als 
Hauptstadt dastehen und versorgt werden konnte, ver 
dankt sie großenteils dem Fnn und dessen Lände im 
alten Wasserburg. 
Der Hexenkessel. 
Zwei Sagen aus dem V o l k s m u n d e. 
Zwischen H o m b e r g und F i s ch b e r g — etwa 
eine halbe Wegstunde von Rechtmehring westlich — 
liegt ein romantischer Hochwald. In der Mitte des 
selben buchten zwei von einander räumlich getrennte 
Schluchten. In der westlichen sowohl, wie in der 
mehr östlich gelegenen Schluchtabteilung finden sich 
Pflanzen, die auf ehemaliges Moos und frühere Weiher 
schließen lassen. Der Ort eignet sich tatsächlich nicht 
nur für Spaziergänger, sondern bietet auch dem ernsten 
Geologen Stoff genug für wissenschaftliche Studien. 
Ob hier Terziär- oder Triaszeit Ueberbleibsel hinter 
lassen haben, oder ob der Inngletscher an der Arbeit 
war, diese Formation zu schaffen, ist freilich dem Laien, 
der nur die Außenseite sieht— die sonderliche Bildung 
kopfschüttelnd betrachtend — nicht ergründlich. Das 
steht jedoch für alle fest, daß dieses Stück Erde dem 
Volke wie geschaffen schien, Sagen zu weben. 
I. 
Die Schlacht bei Hohenlinden war geschlagen. Die 
besiegten österreichischen und bayerischen Truppen flu 
teten in kleineren und größeren Abteilungen dein Ko 
belberge bei Wasserburg zu, um hier noch zu retten, 
was eben zu retten war und den nachstürmenden Fran 
zosen den Uebergang über den Inn zu wehren. — Eine 
der stärkeren Abteilungen — der Stab mit der Kriegs 
kasse — ward in eiliger Flucht und in der Absicht,
	        
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