— 80 — Kühnheit behaupten, daß München ohne die Eisen bahnen nie eine Großstadt geworden wäre, da ihr die uralte Verkehrs- und Lebensader des ruhigen Fluß laufes, bezw. des Kanalnetzes, die in früheren Jahr hunderten die Entwicklung großer Städte wie Wien, Paris, London beförderten, immer gefehlt hat. Daß sie dennoch auch in früheren Zeiten mit Ehren als Hauptstadt dastehen und versorgt werden konnte, ver dankt sie großenteils dem Fnn und dessen Lände im alten Wasserburg. Der Hexenkessel. Zwei Sagen aus dem V o l k s m u n d e. Zwischen H o m b e r g und F i s ch b e r g — etwa eine halbe Wegstunde von Rechtmehring westlich — liegt ein romantischer Hochwald. In der Mitte des selben buchten zwei von einander räumlich getrennte Schluchten. In der westlichen sowohl, wie in der mehr östlich gelegenen Schluchtabteilung finden sich Pflanzen, die auf ehemaliges Moos und frühere Weiher schließen lassen. Der Ort eignet sich tatsächlich nicht nur für Spaziergänger, sondern bietet auch dem ernsten Geologen Stoff genug für wissenschaftliche Studien. Ob hier Terziär- oder Triaszeit Ueberbleibsel hinter lassen haben, oder ob der Inngletscher an der Arbeit war, diese Formation zu schaffen, ist freilich dem Laien, der nur die Außenseite sieht— die sonderliche Bildung kopfschüttelnd betrachtend — nicht ergründlich. Das steht jedoch für alle fest, daß dieses Stück Erde dem Volke wie geschaffen schien, Sagen zu weben. I. Die Schlacht bei Hohenlinden war geschlagen. Die besiegten österreichischen und bayerischen Truppen flu teten in kleineren und größeren Abteilungen dein Ko belberge bei Wasserburg zu, um hier noch zu retten, was eben zu retten war und den nachstürmenden Fran zosen den Uebergang über den Inn zu wehren. — Eine der stärkeren Abteilungen — der Stab mit der Kriegs kasse — ward in eiliger Flucht und in der Absicht,