Volltext: Der Naturarzt 1891 (1891)

trifft daß das englische Volk, wie dem aufmerksamen Beobachter des Landes 
schon an den größeren und muskulöseren Männcrgestalten in die Augen fällt, 
überhaupt im allgemeinen ein kräftigeres und gesunderes, im Zusammenhang 
mit den körperlichen Uebungen und Spielen in freier Lust (wenngleich hierbei 
noch mancke andere Faktoren, namentlich substantiellere Nahrung mitwirken 
mögen). Diese körperlich en Uebungen und Spiele auch aus unsere Ver 
hältnisse zu verpflanzen, ist die weitere Absicht der ungemein geistvoll 
geschriebenen Schrift *) 
Von einer Besprechung der Bedeutung verschiedener anoerer Methoden 
der Gymnastik, deren Bewegungsformen mittelst mechanischer Apparate oder 
mittelst der Handleistung des Arztes, oder endlich an der Hand der Gehilfen 
(Dr. Zanders mediko-mechanische Gymnastik, Massage, schwedische Heilgym- 
nasttk) zur Ausführung gelangen, sehen wir hier ab. 
Erfahrungen aus dem Vereinsleben. 
Von C. Winter, Dresdrn. 
In Nr. 4 des „Nalurarztes" hat ein aller Gesinnungsgenosse einmal sein Herz 
ausgeschüttet über die verschiedenen Richtungen innerhalb der Naturheilkunde. Nach 
der Aufnahme dieses Artikels in unseren Kreisen zu schließen und nach den Erfahrungen, 
welche man gelegentlich auch hier bei den Vorträgen unseres Vereins für Gesundheits 
pflege machen konnte, war dieser vom wärmsten Interesse für den Vereinsgedanken und die 
Naturheilkunde getragene Aussatz durchaus zeitgemäß und unzweifelhaft vielen, sehr vielen, 
denen das Wohl und Wehe der Vereine sowohl, wie der arzneilosen Heilweise am Herzen 
liegt, ganz aus der Seele geschrieben. 
Wir sind der Redaktion des „Naturarztes" sehr dankbar für die gelegentliche Aufnahme 
derartiger Artikel aus dem Vereinsleben, wie auch jüngst der interessanten „Reise-Eindrücke" 
von Dr. Fölster in Nr. 6 des „Naturarztes", aus denen wir Ausmunterung und in gewissem 
Sinne auch Belehrung gerne annehmen. Ist doch unser Blatt nicht nur ein naturärztliches 
Fachblatt, sondern auch Bundesorgan und Veremsblatt, aus welchem die vielen Vorsitzenden 
und anderen Vorstandsmitglieder gerne etwas für die Belebung und Förderung des Vereins 
lebens, für die Gewinnung und Vermehrung der Mitglieder, zur Vermeidung störender Vor 
kommnisse und Hintanhaltung schädigender Einflüsse re. entnehmen möchten, was jedenfalls 
neben belehrenden Vorträgen von nicht zu unterschätzendem Wert für die Weiterverbreitung 
unserer Bestrebungen sein dürfte. Wer von uns könnte nicht noch von anderen etwas 
lernen? Wer machte nicht, wenn auch, ohne sich etwas Arges dabei zu denken, gelegentlich 
Fehler? Wer dünkt sich unfehlbar? Sollen wir darum nicht dankbar jeden guten Rat an 
nehmen, jeden wohlgemeinten Fingerzeig in Erwägung ziehen und jede belehrende Anregung 
wohlwollend prüfen? 
Deshalb sind wir sowohl Herrn Dr. Förster für seine erfreulichen Reise-Eindrücke in 
der Nummer 6, als auch dem alten Gesinnungsgenossen für seine beachtenswerten Mahnungen 
in Nr. 4 des „Naturarztes" von 1891 zu aufrichtigem Dank verpflichtet und können nicht ein 
dringlich genug bitten, diese Mahnungen im Interesse des Friedens in unseren Kreisen und bei 
voller Wahrung des Grundgedankens der Naturheilkunde zu beherzigen. 
Mögen deshalb immerhin auch andere mt Vereinsleben bewährte Männer von Zeit 
zu Zeit ihre Ansichten und Erfahrungen in ähnlichen selbstständigen Artikeln laut werden lassen, 
die Bedeutung unseres Vereinsorgans kann dabei nur gewinnen, und die Redaktion wird 
schon dafür sorgen, daß der Hauptzweck des „Naturarztes" nicht vernachlässigt wird. 
Diese Bemerkungen zu dem Artikel in Nr. 4 sind noch besonders veranlaßt durch 
ganz ähnliche Erfahrungen, welche wir zum Schluffe unserer diesjährigen Vortragsperiode 
gemacht haben, und es liegt erklärlicherweise nahe, aus der Erörterung solcher Erfahrungen 
eine Nutzanwendung für die bevorstehende Vortragszeit zu ziehen. Jede persönliche Anspielung 
ist absichtlich vermieden worden, am wenigsten haben wir verletzen wollen; es kommt uns 
nur auf die Sache an, wir wollen nur nützen, nicht kränken. 
Auch in Dresden wichen gelegentlich die Ansichten der Vortragenden oft von ein 
ander ab, besonders in Bezug auf die Anwendung kälterer oder wärmerer Temperaturen, 
*) Eine sehr empfehlenswerte Anleitung giebt auch Clasen in einem kleinen, mit 
Abbildungen versehenen, vortrefflichen Schriftchen: „Bewegungsspiele im Freien zur Gesundheit 
des Körpers und Erfrischung des Geistes." Nr. 13 der „Hausbücher." Stuttgart 1882. 
Verlag von D. Gundert. 50 Pf.
	        
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