Volltext: Der Naturarzt 1890 (1890)

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Auch ein Bericht Uber die Bundesversammlung! 
Wir können uns nicht versagen, in Nachstehendem den Bericht der „Altenburger 
Gesundheitsblätter“ zu veröffentlichen, und beschränken uns auf kurze Richtigstellung. 
Der Bundesvorstand hat zunächst an den Gesamtvorstand des Vereins Altenburg die 
Anfrage gerichtet, wie derselbe sich zu dem Artikel stellt. 
Die Versammlung des deutschen Bundes hat in Berlin am 26. Mai 
1890 stattgefunden. Vertreten waren 22 500 Mitglieder mit 441 Stimmen 
durch 107 Vertreter. 
Welchen Nutzen diese Bundesversammlung gestiftet hat, mögen die 
Leser aus nachfolgendem Geschäftsverlauf entnehmen. 
1. Bei „Geschäftsbericht“ hat der Bundesvorstand das schriftliche 
Material vergessen resp. zu Hause gelassen. (Heftige Erregung und Pro 
teste gegen solche Geschäftsführung.) 
Eine Entstellung ärgster Art! Was nicht zur Stelle war, ist einzig und allein das Pro 
tokoll der Leipziger constituierenden Versammlung gewesen. Das Verlangen nach Verlesung 
dieses umfangreichen Schriftstückes konnte füglich nicht erwartet werden, da ein Auszug 
dieses Protokolls s. Z. in der Zeitschrift veröffentlicht worden ist, und da die 
diesmaligen Verhandlungen von denen der constituierenden Versammlung in keiner Weise 
beeinflusst werden konnten. (D. R.) 
2. Bericht der Kechnungsprüfer. (Proteste wegen der noch aussen- 
stehenden Summe von 1500 Mark und sonstigen Unregelmässigkeiten.) 
Eine grobe, verdächtigende Unwahrheit! Unregelmässigkeiten wurden überhaupt 
nicht constatiert; Proteste von niemandem erhoben. Der Vorstand wurde nur veranlasst, 
in Zukunft diejenigen Vereine, welche ihre Steuern nicht pünktlich zahlen, mit weniger 
Nachsicht zu behandeln, als dies im ersten Bundesjahre geschehen ist. (D. R.) 
3. Anträge: 
a) der Rechnungsprüfer (Proteste, da nach dem Bundesstatut die 
Rechnungsprüfer kein Recht haben, Anträge zu stellen.) 
b) des Bundesvorstandes: 
1. dem künftigen Bundesvorstände die Befugnis zu erteilen, einen 
über seine Amtsdauer hinaus währenden Vertrag mit dem Verleger 
des „Naturarzt' 4 Schliessen zu dürfen, wurde beschlossen, ein Preis 
ausschreiben zu veranstalten. 
3 wird totgeschwiegen. 
Unwahr! Es wurde zu 3 ausdrücklich erklärt, dass der Antrag zufolge der am 
Pfingstsonntag stattgehabten gemeinschaftlichen Beratung des Bundesvorstandes und 
Beirats zurückgezogen sei. (D. R.) 
4. Die Bundessteuer wurde auf 50 Pfg. erhöht. 
Sämtliche Anträge der Ortsvereine, welche durchgängig nur Gutes 
und Nützliches bezweckten, wurden abgelehnt, dagegen die vom Bundes 
vorstände eingebrachten angenommen. 
Eine tendenziöse Darstellung, die der Wahrheit nicht entspricht. (D. R.) 
Ein Antrag des Ortsvereins Altenburg, welcher dahin lautet: beim 
Auftreten epidemischer Krankheiten die Gutachten der hervorragendsten 
Vertreter der Naturheilkunde über Vorbeugungs- und Behandlungsmass 
regeln einzuholen und den Ortsvereinen sofort durch Zirkular mitzuteilen, 
und beim Erlöschen der Epidemie eine Statistik über deren Verlauf zu 
erheben, wurde vom Bundesvorstand heftig bekämpft und zwar u. a. durch 
Lehrer Siegert in Berlin. 
Der Grund und die Art dieser „heftigen“ Bekämpfung ergeben sich aus dem 
protokollarischen Berichte in dieser Nummer. (D. R.) 
Für die nächste Bundesversammlung 1892 wurde Dresden gewählt. 
Bei Neuwahl des Bundesvorstandes und Bundesredakteurs waren nur 
noch ca. 20 Vertreter anwesend und deshalb verdient die Wiederwahl 
der alten Bundesvorstände keine Beachtung weiter. Dass der Vor-
	        
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