Volltext: Der Naturarzt 1871 (1871)

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ist. Die Douche sei ihm gar zu barbarisch und auch ganz unnöthig. 
Munde wurde dann von Schroth selbst mit mehreren seiner Kranken 
bekannt gemacht, worunter etliche Gichtische, solche mit Knochenfraß, mit 
Flechten, mit varicösen Geschwüren rc., welche sämmtlich auf dem Wege 
der Besserung gewesen seien; auch habe er mit Schroth ganz offen 
über das Gerücht gesprochen, welches über ihn auf dem Gräfenberg 
koursire, nämlich daß er öfter betrunken feie und woher das öftere Zittern 
seiner Hände komme; Schroth stellte das aber ganz und gar in Ab 
rede, auch will Munde von anderer Seite wieder das beste Lob über 
Schroth's Persönlichkeit gehört haben! 
(Forjetzung folgt.) 
Warum ist namentlich für Kranke die fleischlose Diät 
entschieden zuträglicher als die gemischte Kost? 
Die Nahrung kann dem Jnslinktgesetze 
und der Natur entgegen nicht geändert 
werden, ohne die Gesundheit, die kör 
perliche und geistige Thätigkeit deö 
Menschen zu gefährden. 
Justus von Liebig. 
(Fortsetzung) 
adl. Geste Frage: 
Enthalten die thierischen organischen Substan 
zen, welche als Ernährungs-Material beim Menschen 
verwendet werden, noch dieselbe Quantität und 
Intensität von Spannkräften, wie die ursprüng 
lichen organischen P flanzenstoffe oderhaben diese 
bei ihrer Verwandlung (in den thierischen Leib - Blut 
und Fleisch rc.) davon eingebüßt oder dabei gewonnen? 
Bekanntlich geschieht die Umwandlung der thierischen wie pflanz 
lichen Nahrungsstoffe im menschlichen Körper durch die Verdauung 
zunächst in Blutbestandtheile mittelst der in ihm selbst erzeugten Lö 
sungsmittel (Speichel, Magensaft, Galle, Bauchspeichel rc.), hernach in 
wirkliches Blut durch die Athmung, wobei Sauerstoff aus der Luft 
in die Lungen aufgenommen und der farblose Speisesaft erst farbiges 
Blut wird. Die fernere Umwandlung des Blutes in die verschiedenen 
festen Werkzeuge unseres Körpers: in Haut, Muskeln, Knochen, Knorpel, 
Hirn und Nerven rc. geschieht nach Ansicht eines Theiles unserer Phy 
siologen und Chemiker durch Verbindung des eingeathmeten Sauerstoffes 
mit den verschiedenen Blutbestandtheilen, indem sich bei dieser Oxydation 
die verschiedenen Gewebe nach bestimmten physikalischen Gesetzen ent 
wickeln. Ein anderer Theil der Physiologen, namentlich die Pariser 
Schule, hält sämmtliche Vorgänge der Anbildung — Assimilation 
und Rückbildung (Mauserung) im lebenden Organismus für
	        
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