Volltext: Geschichte der Stadt und des Gerichtsbezirkes Odrau

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Unwillig über das Mißlingen seines Planes, wollte er sich an den Bürgern 
rächen und beabsichtigte, den Bürgermeister Veit Nether und die Bürger Valtin 
Mudrak, Balzer Kreusel, Hans Beilner, Albrecht Angneter und Georg Andres 
einfach abzustiften unb ihre Häuser mit anderen zu besetzen. Das Landrecht, an 
welches sich letztere wandten, gab aber hiezu seine Zustimmung nicht, sondern ent¬ 
schied über Vortrag der Herren Albrecht d. I. von Würben und Benesch Praschma 
von Bilkau im Jahre 1580, daß die Genannten bei ihrer Nahrung zu verbleiben 
haben. Weil Herr von Zwola den zufolge des Vertrages vom Jahre 1579 ver¬ 
sprochenen Brief nicht ausgestellt hatte, so wurde er unter einer Buße von 500 
Schock böhm. Groschen verhalten, dies bis zum künftigen Osterrechte zu tun. Ferner 
wurde er verpflichtet, dem Merten Angneter, dem er die Salzbank (Salzverschleiß) 
hatte wegnehmen lassen, bis zu demselben Termine unter einer Buße von 15 Schock 
böhm. Groschen 20 fl. zu zahlen?) (IV. Landrechtsentscheidung.) 
Allein auch diesen Aufträgen 
scheint Herr von Zwola nicht nach¬ 
gekommen zu sein, denn die Stadt¬ 
gemeinde verwahrt keinen diesbe¬ 
züglichen Brief von ihm, auch wird 
eines solchen weder in den alten 
Registern der Schankbürgerlade, 
noch anderiveitig Erwähnung getan. 
Die Stadtgemeinde besitzt von ihm 
nur noch einen Brief vom Dienstag 
nach Quasimoclogeniti d. I. 1584 
(V. Handfeste), mittelst welchem er 
die Häusler Martin Pössel, Eber¬ 
hard Wiesenbronner, Bartl Schind¬ 
ler, Urban Werner, Nikel Zimmer- 
mann, Martin Passauer, Michel 
Schneider, Jakob Schindler, Veit 
Ullmann, Merten Wahl, Lorenz 
Fischer, Bartel Schmidt, Markus 
Hielscher, Hans Peisker und Bene¬ 
dikt Witke, die zu keiner anderen 
Robot verpflichtet waren, als auf die 
große Jagd und die Wolfsjagd 
zu gehen, von dieser Leistung, die 
sie in ihrem Gewerbe behinderte, 
aus ihr Ansuchen befreite, wogegen 
sie sich verpflichteten, nebst den 30 
Hühnern, ivelche der Bürgermeister 
von ihnen zu Ostern einzufordern 
schuldig war, zu St. Michaelis noch weitere 45 in seine Speisekammer abzugeben?) 
Es sind dies jene 15 Vorstadthäuser, die 1555 unter die Jurisdiktion der Stadt 
gestellt wurden. Der Vergleich der Namen lehrt, daß die Besitzer dieser Häuschen 
rasch wechselten?) 
Einsagzeichen der Schneiöerzunft v. I. 1612. 
Nach eineni Lichtbilde von R. Stable. 
*) Eine vom Oberstlandschreiber Georg Kotulinsky auf Dirschkowitz gefertigte 
Abschrift aus dem Tagfahrtsregister des Fürstentums Troppau. Weißes Buch, Stadt¬ 
archiv Nr. XVII. — 2) Gemeindearchiv Nr. X. — 8) Im Jahre 1581 soll nach 
Zimmermanns Chronik die ganze Stadt abgebrannt sein. Unsere Quellen melden 
nichts davon. Zimmermann hat auch keinen positiven Beweis gehabt, denn er sagt: 
Diese Vermutung gründet sich darauf, daß man bei Neubauten beim Grundgraben 
an manchen Orten zwei Schichten Kohlen gefunden hat.
	        
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