Volltext: Geschichte des salzburgisch-oberösterreichischen K.u.k. Infanterie-Regiments Erzherzog Rainer Nr. 59 für den Zeitraum des Weltkrieges 1914 - 1918

Einleitung 
(1882 bis 1914) 
Die im Jahre 1882 (I. Teil) bis 1902 (II. Teil) erschienene neue „Geschichte des k. u. k. 
Infanterie-Regiments Erzherzog Rainer Nr. 39" endet mit dem Jahre 1882. 
Das vorliegende Buch beginnt mit dem Ausbruche des Weltkrieges. Den Leser über die 
Schicksale des Regiments in der Zwischenzeit, 1882 bis 1914, kurz zu unterrichten, ist der 
Zweck der folgenden Zeilen. 
Es waren dies wohl Jahre des Friedens, aber der große Weltkonflikt warf, namentlich 
nach der Krise im Verhältnis zu Rußland vom Jahre 1888, schon seine düsteren Schatten voraus 
und so wurden die Jahre vor 1914 für den Soldaten Zeiten fleißiger, sorgender Arbeit, mit der, 
infolge der schwierigen innerpolitischen Verhältnisse, die materielle Rüstung der Armee — zum 
späteren Unglück für diese und das Reich — bei weitem nicht Schritt hielt. 
Im Jahre 1882 sehen wir das Regiment (seit 1878 unter dem Kommando des Obst. Franz 
von Ezako) mit dem Stab und den Bataillonen I bis III in Trient, mit dem Reservekommando 
und den Bataillonen IV und V in Salzburg in Garnison. Beide Teile des Regiments feierten 
im Sommer das zweihundertjährige Regimentsbestand' und dreißigjährige Inhaberjubiläum 
mit großen Festlichkeiten. 3m Herbst hatte das Regiment in Trient Gelegenheit, bei starkem 
und verheerendem Hochwasser der Etsch, vielfach Hilfe zu leisten. 
Bei der Neuaufstellung der Infanterieregimenter Nr. 81 bis 192 mußte das V. Bataillon 
des Regiments mit der Reservekommandofahne am 21. Oktober zum Infanterie-Regiment 
Nr. 84 nach Wien abgehen. 
Der Herbst brachte überdies einen Wechsel des Regimentskommandanten) Obst. Franz 
von Ezako wurde mit dem Generalmajorstitel in den Ruhestand versetzt und Obst. Konrad 
Nuescheler von Neuegg mit dem Regimentskommando betraut. Er führte es nur bis zum 
folgenden Jahre und wurde dann durch den Obst. Josef Edler von Faby ersetzt. 
Im Herbst 1884 nahm das Regiment an den Kaisermanövern im Pustertal teil. Sonst 
brachten diese Jahre keine Abwechslung in den Garnisonsdienst in Trient und Salzburg. Dafür 
war das Jahr 1888 insoferne ereignisreich, als es dem Regiments den Garnisonswechsel in die 
liebe und in der Südtirolerfremde oft ersehnte Heimatstadt Salzburg brachte. Am 16. Sep¬ 
tember trafen Stab, II. und III. Bataillon, am 18. das I. Bataillon in Salzburg ein, von wo 
das IV. Bataillon nach Braunau a. I. Raum geben mußte. Im selben Jahre wurde Obst, von 
Faby zum Brigadier ernannt und Obst. Ernst v. Schmedes übernahm das Regimentskommando. 
Das Jahr 1889 führte das Regiment gelegentlich der Manöver, denen auch der Re¬ 
gimentsinhaber beiwohnte, nach Linz, wo es mehrere Tage bequartiert blieb. 
In dieses Jahr fällt aber auch eine militärisch einschneidende Neuerung, die Einführung 
des Mannlicher-Repetiergewehres M 1888. Im Dezember erfolgte die turnusweise Unter¬ 
weisung aller Reserveoffiziere und Mannschaften, einschließlich Ersatzreservisten im Gebrauche 
der neuen Waffe. 1899 brachte einen zweimaligen Wechsel im Regimentskommando) Obst, 
von Schmedes wurde im Sommer zum Brigadier ernannt und durch Obst. Rudolf Riedel 
ersetzt, dem im Herbst Obst. Ferdinand Mayer im Kommando folgte. In den Herbst fielen auch 
die Kaisermanöver bei Böcklabruck. 
Auch das Jahr 1891 führte das Regiment — diesmal mit der 3. Infanterie-Truppen- 
dioision im Berbande 'des Prager VIII. Korps — zu Kaisermanövern, die bei Schwarzenau in 
Niederösterreich, in Anwesenheit des deutschen Kaisers und des Königs von Sachsen, abgehalten 
wurden. Hiebei wurde das rauchschwache Pulver erprobt.
	        
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