Volltext: Aufstand der protestantischen Salzarbeiter und Bauern im Salzkammergute

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Wirksamkeit und Anordnungen der kaiserlichen 
Commissäre. 
Der Erzbischof von Salzburg war noch immer der Meinung, 
dass die Aufständischen ohne Gewalt zur Kühe gebracht werden 
könnten. Er schrieb indes dem Erzherzog Mathias auf seine 
Bitte, an den Grenzen Kriegsvolk bereit zu halten, die Com- 
missarien sollten ihn nur verständigen, wann sie die Action 
einleiten wollten, in sechs bis sieben Tagen hätte er eine 
genügende Anzahl bewährter Mannschaft beisammen.1) Der 
Herzog von Baiern theilte unter dem 12. Jänner (1602) dem 
Erzherzog mit, dass bereits an den Grenzen alle nöthige Vor¬ 
sicht getroffen worden sei, um die Ausreisser und Prädicanten 
gefangen zu nehmen.2) 
Die rebellischen Ischler waren jetzt immer in starker Anzahl 
beisammen und hielten Tag und Nacht Wache auch gegen die 
Salzburger Grenze hin. Die Zahl der Kebellen wurde, wol über¬ 
trieben, auf 2000 gute Schützen — „Wildpretdiebe", wie es im 
Berichte heißt3) — geschätzt. Den Salzburger Unterthanen 
verbot der Pfleger zu Hüttenstein aufs strengste, den Ischlern 
Unterschleif zu geben und sich zu den Prädicanten hinunter zu 
begeben, doch sollten sie ihrem Gewerbe, der Eisenfuhr, noch 
nachkommen dürfen. 
Die vom Kaiser beorderte Commission war um das Fest 
der heil, drei Könige nach Linz gekommen und begab sich 
bald darauf nach Gmunden. Zu ihrem Schutze waren ihr 
*) 6. Jänner 1602, Salzburg. Wolf Dietrich an den Landeshauptmann 
von Oberösterreich. Copie. — 6. Jänner 1602, Salzburg. Wolf Dietrich 
an Erzherzog Mathias. Copie. K. k. Eegierungsarchiv zu Salzburg. 
2) 12. Jänner 1601, München. Copie. K. k. Eegierungsarchiv zu Salzburg. 
— 12. Jänner 1602, München. Maximilian an Wolf Dietrich. Orig. 
K. k. Eegierungsarchiv zu Salzburg. 
3) 7. Jänner 1602, Hüttenstein. Thomas Mitterstainer an Wolf Dietrich. 
Orig. K. k. Eegierungsarchiv zu Salzburg.
	        
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