Volltext: Dreizehntes Bändchen (13. 1926)

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Schloß Partenstein verfiel jetzt; das vom Pfarrer Vi- 
scher 1674 angelegte "Burgenbuch" weist von diesem Schlosse 
nur mehr Ruinen auf. Doch kamen diese Ruinen wieder zu 
einiger Bedeutung in den Zeiten der Scheiterschwemme aus 
Böhmen — die letzte fand 1892 statt — für die am Fuße 
des Schloßberges der „Rechen" (daher noch heute der Name 
„Rechenbrücke") erbaut worden war; in der Schloßruine hat- 
en sich aber die Schwemmknechte eine Bierschank eingerichtet, 
aus der schließlich das „Gschlößlwirtshaus" wurde. Dieses 
hörte aber auch auf, als 1920-24 erbaut wurde das große 
Elektrizitätswerk Partenstein, durch das dieser Name wieder 
neue Berühmtheit erlangt hat. 
Bemerkt sei noch, daß Partenstein von 1180-1383 seine 
Untertanen und Besitzungen in zwei Ländern hatte, da in- 
nerhalb der genannten Zeit die große Mühl die Grenze bildete 
Zwischen Oesterreich und Bayern und die Grenze an der 
Ranna, welche später auch Reichsgrenze wurde und als 
solche bis heute besteht, erst aus dem Jahre 1383 stammt. 
 
Die Gründung Ramersbergs. 
Die Gründungszeit ist uns unbekannt, doch ist sie wohl 
zwischen 1100 und 1175 anzusetzen; der aus Bayern ge- 
kommene Siedler hieß Reymolt (= Raimund), der für sich 
und die Seinen hier — auf der linksseitigen Höhe über Par- 
tenstein — zwei Häuser gründete, welche nun den Namen 
Reymoltsberg bekamen, d. h. Reymolts-Bergsiedlung. Die 
Angehörigen Reymolts rodeten nun den Boden und dieser, 
der ursprünglich Gemeinbesitz war, wurde später nach seiner 
Güte in verschiedene Streifen eingeteilt und dann an die In- 
haber der zwei Häuser durch das Los verteilt. Aus dieser 
Zeit stammt die bei beiden Häusern sich noch mehrfach fin¬ 
dende Bezeichnung „Luß" (= der erloste Grundstreifen) und 
die wenigstens noch einmal vorkommende Bezeichnung „Quan¬ 
ten" (beim jetzigen Wasserschloß), welche Boden bedeutet, der 
bei der Verlosung gewonnen worden. 
In einem um 1250 angelegten Verzeichnisse der von den 
Blankenbergern herrührenden Besitzungen Passaus ist die Rede 
von zwei Lehen in Richmannesberg, worunter wie aus dem 
Zusammenhange hervorgeht, nur unser heutiges Ramersberg 
gemeint sein kann. Neben diesen zwei Lehen war durch einen 
Abkömmling eines derselben oder durch einen neu angekomme¬
	        
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