Schloß Partenstein verfiel jetzt; das vom Pfarrer Vi- 'scher-1674 angelegte, ,Burgenbuch" weist von diesem Schlosse nur mehr Ruinen auf. Doch kamen diese Ruinen wieder zu einiger Bedeutung in den Zeiten der Scheiterschwemme aus Böhmen — die letzte fand 1892 statt — für die am Fuße des Schloßberges der „Rechen" (daher noch heute der Name „Rechenbrücke") erbaut worden war; in der Schloßruine hat- i&n sich aber die Schwemmknechte eine Bierschank eingerichtet, aus der schließlich! das „Gschlößlwirtshaus" wurde. Diese? hörte aber auch auf, als 1920—24 erbaut wurde das große Elektrizitätswerk Partenstein, durch das dieser Name wieder ineue Berühmtheit erlangt hat. Bemerkt sei noch, daß Partenstein von 1180—1383 seine Untertanen und Besitzungen in zwei Ländern hatte, da in- nerhalb der genannten Zeit die große Mühl die Grenze bildete Zwischen Oesterreich! und Bayern und die Grenze an der Ranna, welche später auch Reichsgrenze wurde und als solche bis heute besteht, erst aus dem Jahre 1383 stammt. Die Gründung Ramersbergs. Die Gründungszeit ist uns unbekannt, doch ist sie wohl zwischen 1100 und 1175 anzusetzen; der aus Bayern ge- fommene Siedler hieß Reymolt (= Raimund), der für sich und die Seinen hier — auf der linksseitigen Höhe über Par- ttenstein — zwei Häuser gründete, welche nun den Namen Reymoltsberg bekamen, d. h. Reymolts-Bergsiedlung. Die Angehörigen Reymolts rodeten nun den Boden und dieser, der ursprünglich Gemeinbesitz war, wurde später nach seiner Güte in verschiedene Streifen eingeteilt und dann an die In- Haber der zwei Häuser durch das Los verteilt. Aus dieser Zeit stammt die bei beiden Häusern sich noch mehrfach fin¬ dende Bezeichnung „Luß" (= der erloste Grundstreifen) und die wenigstens noch einmal vorkommende' Bezeichnung „Quan¬ ten" (beim jetzigen Wasserschloß), welche Boden bedeutet, der bei der Verlosung g e w o nn e n worden. In einem um 1250 angelegten Verzeichnisse der von den Blankenbergern herrührenden Besitzungen Passaus ist die Rede von Fwei Lehen in Richmannesberg, worunter wie aus dem Zusammenhange hervorgeht, nur unser heutiges Ramersberg gemeint sein kann. Neben diesen zwei Lehen war durch einen Abkömmling eines derselben oder durch einen neu angekomme¬