Volltext: Conrad von Hötzendorf

VORWORT DES VERFASSERS 
Im unerforschlichen Walten des Schicksals war der Untergang 
des altehrwürdigen Habsburgerreiches bestimmt. In einem Tita¬ 
nenkampf ohnegleichen hat Österreich-Ungarns Wehrmacht ge¬ 
trachtet, den Zusammenbruch aufzuhalten. Siegreich standen die 
österreichisch-ungarischen Soldaten, ihrer durch Jahrhunderte be¬ 
währten Waffenehre treu, in weiten Gebieten des Feindes, bis 
ihnen Hunger und außerhalb der Wehrmacht gelegene Umstände 
das Schwert aus der Hand wanden. 
Aus diesem Heldenkampfe des sterbenden Österreich ragt wie 
ein Markstein die Gestalt des Feldmarschalls Conrad von Hötzen- 
dorf hervor, der in glühender Vaterlandsliebe an das Ende des 
Kaiserreiches nicht glauben wollte — ihm allein hatte sein 
Lebenswerk gegolten. Schon in jungen Jahren begann sein Ein¬ 
fluß auf die Wehrmacht, in ihr hat er sich durch Wissen und 
zähes Wollen emporgerungen und stand auf dem höchsten Führer¬ 
posten, als es galt, den Kampf um den Bestand des Vaterlandes 
aufzunehmen. 
In zäher Friedensarbeit hat er das gewaltigste Heer geschaffen, 
das Österreich jemals auf gestellt hat. Von seinem Geiste ge¬ 
leitet, hat dieses Heer in ungezählten Schlachten und Gefechten 
neue, unvergängliche Lorbeeren um die alten, sturmgewohnten 
Fahnen gewunden. 
Die Zahl derer, die an diesem Ringen gegen eine Welt von 
Feinden teilgenommen haben, wird immer geringer. Mir, dem 
letzten überlebenden Referenten des Chefs des Generalstabes 
Conrad von Hötzendorf aus der Vorkriegszeit, dem Zeugen sei¬ 
nes unverdrossenen Kampfes für die Kriegsbereitschaft der Wehr¬ 
macht, sei es gestattet, das Bild des toten Marschalls in seiner 
geschichtlichen Bedeutung festzuhalten, dem gesamtdeutschen 
Volke zu sagen, was es diesem Manne schuldet, dessen Kriegs¬ 
kunst es zu verdanken ist, daß niemals der Fuß eines feindlichen 
Soldaten im Kampf den Boden unserer heutigen engeren Heimat 
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