Volltext: Die Slovenen [Band 10.1]

Die slovenische Literatur. 
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Lehre wirkte, bis er 1547 nach Dentschland flüchten mußte. Den 
ersten schriftstellerischen Versuch in seiner Muttersprache wagte 
Trubar mit einem Abcedarium und Katechismus. Nach vielen 
Hindernissen und nur mit Hilfe des Professors Grbec war es 
ihm gelungen in Tübingen einen Buchdrucker zu finden, wo die 
genannten slovenischen Erstlingsdrucke unter dem Pseudonym 
Philopatridus Illyricus „gedruckt in Sybenburgen durch den 
Jernei Skuryaniz" mit deutschen Lettern erschienen. Beide Büchlein 
wurden zwar mit großem Beifalle in der Heimat aufgenommen, 
doch wegen der vielen Hindernisse hätte es Trubar bei diesem 
Versuche bewenden lassen, wenn nicht der ebenfalls wegen der 
neuen Lehre flüchtige Paul Vergerio Bischof von Modrusa und 
Capodistria an ihn mit dem Antrage, die ganze heilige Schrift ins 
„Windische und Krabatische" zu übersetzen, herangetreten wäre und 
Trubar seine Unterstützung, sowie Beihilfe einiger Fürsten und 
Herren zugesagt hätte. Ans das hin übersetzte Trubar das Eva n- 
gelium Mathü i, welches auf Kosten des Herzogs von Württem 
berg, den Vergerio dazu bewogen hatte, im Jahre 1555 in Druck 
erschien. Dieses wurde schon mit lateinischen Lettern gedruckt, wie 
seitdem alle Werke der neuslovenischen Literatur. Höher hob sich 
die ganze Unternehmung, als der Landeshauptmann von Steier 
mark, Johann Ungnad Freiherr von Sonek (im Jaun- 
thale in Kärnthen) wegen des Religions-Edictes des Kaisers alle 
seine hohen Würden niederlegte und nach 39jähriger verdienstvoller 
Thätigkeit im Dienste des Landesherrn seine Heimat verließ und 
nach dem ihm vom Herzoge von Württemberg eingeräumten Münch 
hofe im Städtchen Urach übersiedelte. Ungnad bezog ungestört die 
Einkünfte von seinen Gütern, die ihm einen kleinen Hof zu halten 
erlaubten. Dieser tapfere Mann, der früher öfters die Kriegs- 
scharen gegen die Türken führte, setzte seine besten Kräfte darein,.
	        
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