Volltext: Die Slovenen [Band 10.1]

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Die slovenische Literatur. 
Lehre auch unter dem letzteren ausbreiten, so mußte man sich der 
slovenischen Sprache bedienen, was die Prädicanten, abgefallene 
katholische Geistliche, wirklich thaten, doch die geistliche und welt 
liche Macht trieb sie aus dem Lande. Diese flüchtigen Prediger 
wanderten nach Deutschland, unter andern auch der gewesene 
Laibacher Domherr PrimoZ Trubar, welcher sich nach Württem 
berg wandte. Hier lebten Slovenen von bedeutendem Rufe, wie 
Matija Grbec (Mathias Garbitius Illyricus) aus Istrien, der als 
Professor an der Universität Tübingen wirkte, Matija Vlasiö 
{Mathias Flacius) ebenfalls Jstrianer, der als Correpetitor (Assistent) 
in Verwendung stand, der bedeutendste aber der Kanzler und erste 
Rath des Herzogs Christof Magister Michael Tiffernus — aus 
Tüffer in Unter-Steiermark, — der einst seinen Herrn mit Hilfe 
der slovenischen Sprache aus der Gefangenschaft befreite. Diese Namen 
mögen Trubar's Schritte gelenkt haben, bis er zu Rottenburg an 
der Tauber eine Predigerstelle erlangte. Hier kam ec als eifriger 
Verkündiger der neuen Lehre auf den Gedanken, durch Schriften 
ans seine slovenischen Landsleute einzuwirken, wodurch er der 
Begründer der neuslovenischen Literatur werden sollte. 
PrimoL Trubar stammte von bäuerlichen Eltern ans dem 
freiherrlich Auerspergischen Dorfe Rasöica in Unterkrain her, wo 
er im Jahre 1508 geboren wurde. Seine Studien machte er zu 
Fiume, wo er kroatisch und italienisch erlernte, später zu Salzburg 
und Wien. Als katholischer Priester wirkte er an mehreren Orten 
Krains und der slovenischen Steiermark und wurde 1531 als Dom 
herr nach Laibach berufen. Als ausgezeichneter Prediger bekämpfte 
er mit Eifer die obwaltenden Übelstände bis er im Lager des 
Protestantismus anlangte. Als ihm Bischof Räuber das Predigen 
verbot, räumte ihm die Landschaft ihre städtische Spitalskirche in 
Laibach ein, wo er unter ständischem Schutze eifrig für die neue
	        
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