Volltext: Die Kroaten im Königreiche Kroatien und Slavonien [Band 10.2]

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Handel. 
Während also der Adel mit Verachtung auf jedes praktische Unter 
nehmen herabsah und sein Geld im Auslande verschwendete, nahm 
der Wohlstand im Lande sichtlich ab, der Handel kam, namentlich 
in Slavonien, in die Hände der Juden. 
Einen größeren Aufschwung nahm der Handel erst in unserem 
Jahrhundert, als sich die künstlichen Verkehrsmittel zu mehren 
begannen, die Wasserstraßen mit Dampfboten belebt wurden, das 
Inland durch die vortreffliche Louisen-Straße, eine der schönsten 
der Monarchie, in den Jahren 1802—1812 zwischen Karlstadt 
und Fiume erbaut, mit dem Küstenlande in Verbindung gebracht 
wurde. Dazu kamen in unseren Tagen die Eisenbahnen, mit denen 
jedoch Kroatien bis jetzt am stiefmütterlichsten bedacht ist. Gegen 
wärtig beträgt das gesammte Straßennetz Kroatiens 8131 Kilo 
meter; die Donau-Dampfschiffahrt erstreckt sich auf der Drau bis 
BarL, ans der Save bis Sissek, während Zugschiffe weiter hinauf 
fahren und kleinere auch die Kulpa und Una in ihren Bereich 
ziehen. Die Südbahn geht einerseits von Steinbrück über Agram 
nach Sissek, andererseits von St. Peter nach Fiume; die ungarische 
Staatsbahn verbindet das Drau-Thal von Zakanj über Agram 
und Karlstadt mit Fiume; die Alföld-Bahn berührt Slavonien 
von Erdut bis Esseg und zweigt sich bei Dalj nach Brod ab. 
Von der Gesammtbevölkerung Kroatiens entfällt über 1°/» 
auf die Handel treibende Classe. Die bedeutendsten Plätze für 
den Landhandel, der hauptsächlich mit den benachbarten öster 
reichischen Provinzen, mit Bosnien, Serbien und Rumänien 
betrieben wird, sind Karlstadt, Sissek, Agram, Warasdin, Brod, 
Alt-Gradiska, Esseg, Vukvvar, Mitrovica, Semlin, Glina und 
Kosteinica; der überseeische Verkehr hingegen concentriert sich in 
Fiume, Zengg, Portore, von wo aus der Handel theils mit den 
inländischen Küstenorten, theils mit Italien, Frankreich, England,
	        
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