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Namen und Herkunft. 
Die Urheimat der Zigeuner war nämlich nach 
dem heutigen Stande wissenschaftlicher Zeugnisse 
Vorderindien. Die erste Vermuthung, daß die Zigeuner 
indischen Ursprunges seien, hat der deutsche Professor Rüdiger 
im Jahre 1777 geäußert; seitdem wurde in dieser Richtung die 
Forschung rüstig fortgesetzt. Die triftigsten Beweise für die hindo- 
stanische Abstammung des Zigeuner-Volkes liefert ihre Sprache, 
die, nach den Worten Pott's, „ungeachtet ihrer ungemeinen Ver- 
basterung und Verworfenheit, doch zu der im Bau vollendetsten 
aller Sprachen, dem stolzen Sanskrit, in blutsverwandtem Ver 
hältnisse zu stehen, ob auch nur schüchtern, sich rühmen darf". 
Aber nicht allein ihre Sprache in Wort und Bau zeigt auf 
diesen indischen Ursprung hin, sondern auch die Farbe ihrer Haut 
wie die Form ihrer Glieder und die dadurch bedingte Gelenkigkeit, 
Gewandtheit, Geschicklichkeit, welche sich in Seiltanz, Taschenspiel 
und allerhand anderen gymnastischen Künsten und mechanischen 
Fertigkeiten bewundern läßt. 
Die Sagen der Zigeuner kommen dieser Ansicht von ihrem 
Ursprünge aus Hindostan ebenfalls entgegen. Sie erzählen näm 
lich, ihr Stamm sei vor nicht zu berechnenden Jahren, von einem 
weit hinter Persien hausenden Volke bedrängt, nach diesem Lande 
getrieben, dort anfangs geduldet, bald aber bedrückt, dann bekriegt, 
immer weiter nach Westen zu fliehen gezwungen worden. 
Der historische Kern dieser Sage ist räthselhaft und selbst 
hinsichtlich der Originalität der 'Sage bestehen Zweifel. Die 
schlauen Zigeuner sind geschickt genug, den Fragern irgend etwas 
vorzulügen, wovon sie meinen, daß es die Neugierde befriedigen 
könne. Der sicherste Wegweiser in der ganzen Frage über die 
Herkunft des Romvolkes bildet nur allein dessen Sprache. Diese 
hat aber in Wahrheit einen indischen Typus, schließt sich jedoch