Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Erster Band (1 / 1898)

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Armenwesen. 
Pfleger im Jschelland, daß jenes Haus, welches er von dem Spitale zu Gmunden 
angekauft, diesem nach seinem Tode wieder zufallen solle?") 
Eine bedeutende Schenkung war ferner die des Edlen Herwort Mühl¬ 
wan ge r, welcher am St. Margarethenlage (42. Juli) 1354 dein Bürgerspital 
seine Mühle „au der Achleithen iu der Stadt Bnrgfried zunächst dem Spital" 
mit dem Beding vermachte, daß hiefür alljährlich dein Pfarrer zn Münster 3 ß, 
seinen „Gesellen" aber 32 Wiener Pfennige ans einen am Soüntage nach Martini 
abzuhaltenden Gottesdienst bezahlt werden füllen.59) Weiterhin widmete der 
Gmundener Bürger Ulrich Guetjar 1359, 1. November, von einem Hanse in 
der Stadt „zunächst bei der Bruck' gelegen", und zwei Gärten daselbst den 
„Bedürftigen in das Spital" ein jährliches Bnrgrecht von 1# ) Wiener Münze 
in quatemberkichen Raten, auf daß sie damit „ihr' Notturft bessern und seiner 
Seele gedenken"?9) 
Um das Jahr 1380 testirte Michel ob dem Lanffen, Amtmann zu 
Gmunden, einen Weingarten „gelegen in der Heizenleiten ob sanct Michel in der 
Wachall" (Niederösterreich) dem Spitale, welchen Besitz dasselbe gegenüber den 
Ansprüchen der Enser Bürger Heinrich und Ortolf Po dem 1383 zu behaupten 
wußte?') 1394 kam das Bürgerspital durch die Schenkung eines zu Anfang 
desselben Jahres verstorbenen Gmundener Bürgers Ulrich des Chramer's in 
den Besitz zweier Güter in der Pfarre Kirchham „Lendau genannt in der Oed", 
und erhielt von Hans dem Pu echer, Vogt zu Wels, eine Bestätigung hierüber?") 
1426 schenkten der Bürger Albrecht der Neun markier zu Gmunden 
und dessen Hausfrau Margaretha dem Spitale daselbst zwei Zehenthäuser zu 
Reuttern, einen Zehent auf dem halben Hof zu Lindach imb einen Drittelzehent 
zu Förstern, die sämmtlich in der Pfarre Laakirchen gelegen und ihm schon 1401 
von Herzog Albrecht und weiterhin voil dessen Nachfolgern verliehen ivorden 
waren, und lveiters ein Gut, „genannt das Eck" in der Pfarre Niederregau. Die 
Widmung bestätigte der Landesfürst „am Erichtag nach St. Mariä Magdalenätag" 
(23. Juli) 1426?3) Sechs Jahre später wurde der Besitzstand des Spitales 
dadurch vergrößert, daß„Kathreh die Schachnerin", die Hausfrau Friedrichs 
des Herülg, Bürgers zu Ginuilden, jenem „das Guet am Puechberg" in der 
Leheilschaft Reinprechts von Wallsee zum Geschenke machte?3) 
1463, am St. Mathiastage, (24. Februar) stifteten der Bürger Wolfgang 
Fuchs und seine Hausfrau Barbara „dem hehligen Herrn Sanct Jakob zll 
dem ehrwürdigen Gotshaus, den armen Leuten in das Spital zu Gmunden zu 
einer ewigeil jährlichen Gült" 60 $ auf ihrer vor dem Christophsthore gelegenen 
Hofstatt?5) Eine ähnliche Schenkung vollzog 1469, anl „St. Paulstag der 
Bekehrung" (25. Jänner) der Bürger Wolfgang Winter, welcher den „armen 
Dürftigen" im Spitale voil einem in der Badgasse befindlichen Hause ein jährliches 
Einkommen von 11 ß und zwei „Vaschanghennen", beides stets am Gevrgitage 
zahlbar, mit der Bedingung verschrieb, daß für ihn und seine Familie in der 
St. Veitswoche (Mitte Juni) ein Jahrgvttesdienst, zwei „Seeläniter mit ainer 
gesungenen Vigili" am Vorabende, durch den Pfarrer, der hiefür 4 ß zu 
bekommen habe, gehalten werden solle?9) Derselbe Wohlthäter ließ dieser
	        
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