Volltext: Das deutsche Feldeisenbahnwesen ; [1]. Die Eisenbahnen zu Kriegsbeginn (15. 1928)

Fünftes Rapitel. 
Rückblick. 
Bei Kriegsausbruch waren die in den letzten Friedensjahren auf dem 
Gebiete des Militär-Eisenbahnwesens in Angriff genommenen großen 
Arbeiten, die dem Ausbau des heimatlichen Netzes zur Verbesserung der 
Transportstraßen, der Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit des Militär¬ 
fahrplans zur Beschleunigung der Versammlung des Heeres an den Grenzen 
sowie der Schulung der Militär-Eisenbahn- und Kommandobehörden in der 
schnellen Durchführung von Truppenverschiebungen und damit der beweg¬ 
licheren Gestaltung des Aufmarsches dienen sollten, noch nicht zum Abschluß 
gelangt. Ließen sich die von diesen Maßnahmen erwarteten Vorteile dem¬ 
nach zu Kriegsbeginn noch nicht verwerten, so wurden doch Mobil¬ 
machung und Aufmarsch reibungslos und planmäßig durchgeführt 
dank der eingehenden und umfassenden Vorbereitung der Militär-Cisen- 
bahnbehörden und Vahnbevollmächtigten im Frieden und der pünktlichen 
und zuverlässigen betrieblichen Abwicklung durch die Eisenbahnverwaltungen 
im Kriege. Der glänzende Verlauf dieser großen Transportbewegung war 
das Ergebnis jahrzehntelanger, sorgfältigster Friedensarbeit, die in engstem 
Zusammenwirken zwischen Generalstab, Reichseisenbahnamt und Eisen¬ 
bahnverwaltungen geleistet wurde, und deren jährliche Neuaufstellung zu 
einer ständigen Verbesserung der Arbeitsmethoden und Vervollständigung 
der Mobilmachungsvorbereitungen führte. 
Obwohl die zu Zeiten politischer Spannung und drohen¬ 
der Kriegsgefahr militärischerseits an die Bahnen gestellten For¬ 
derungen nur unbedeutend waren, setzte doch bereits eine außerordentliche 
Belastung der heimatlichen Hauptstrecken durch den Rückstrom zahlreicher 
Reisenden nach ihren Wohnorten ein. Die folgenden Mobil¬ 
machungstage brachten infolge des unvermindert stark anhaltenden 
Personenverkehrs und der gleichzeitig zu bewältigenden, überaus unregel¬ 
mäßig, kreuz und quer durch das Reich laufenden Mobilmachungsbewegung 
die höchste Beanspruchung des gesamten Netzes. Sie wurde noch gesteigert 
durch die schon vom ersten Mobilmachungstage an in erheblicher Stärke 
einsetzenden Transporte der für besondere Aufgaben nach den Grenzgebieten 
vorausbeförderten Truppen. Dieser neben der Mobilmachungs¬ 
bewegung bei höchster Anspannung der Schienenwege sich vollziehende
	        
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