Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

524 Der Feldzug gegen Rumänien: Vormarsch gegen den Sereth. 
Operationen der Armee nicht mehr um weitreichende Bewegungen, sondern 
nur darum handele, daß der rechte Flügel bis einschließlich Gruppe Kühne 
an den Sereth gelange, während der linke Flügel Focsani und die Gegend 
nordwestlich davon erreichen solle. „Je schneller die Bewegungen aus- 
geführt werden, um so eher werden wir in erträgliche Verhältnisse kommen, 
in denen der Truppe die unbedingt nötige lange Erholung gewährt werden 
kann. Das Einschieben einer Ruhepause würde diesen in hohem Grade 
erwünschten Zustand nur hinausschieben und wäre bei der vorgeschrittenen 
Jahreszeit doppelt bedenklich." Für den 1. Januar ordnete er die Fort- 
setzung der Angriffsbewegung an. 
b) Die Eroberung von Vraila, Focsani und Nanesti. 
Bis In den ersten Ianuartagen gaben die Russen den Widerstand in der 
15.Januar, g^^westecfe der Dobrudscha auf. Am 5.Januar war die bulgarische 
3. Armee im vollen Besitz des rechten Donau-Ufers. 
Die Ober st e Kriegsleitung hatte auf die erste Meldung vom 
Nachgeben der Russen in der Dobrudscha am 3. Januar an die Heeresgruppe 
Mackensen die Weisung gerichtet, die feindlichen Stellungen bei Vraila und 
Nanesti unbedingt zu nehmen. Generalfeldmarschall von Mackensen 
hielt es jetzt für möglich, daß der Gegner den Brückenkopf von Vraila gar 
nicht weiter halten werde, und befahl der D o n a u ° A r m e e für den 
4. Januar den Angriff. Die 217. Infanterie-Division durchbrach Nordwest- 
lich von Romanul die feindliche Linie, die dann weiter nördlich von der 
11. bayerischen Infanteriedivision aufgerollt wurde. Die Russen leisteten 
zunächst hartnäckigen Widerstand, gingen dann aber auf der ganzen Brücken- 
kopffront zurück. In der Verfolgung erreichte die Kavallerie-Division Goltz 
am 5. Januar Vraila, wo am gleichen Tage nach Überschreiten der Donau 
auch Teile der bulgarischen 3. Armee einrückten. Der Hafen wurde leer, die 
Fabriken zerstört vorgefunden. Westlich von Vraila näherten sich bul- 
garischer Landsturm und die türkische 26. Division der Sereth-Riederung. 
Links von ihnen erreichten die bulgarische 1. und die beiden deutschen 
Divisionen der Donau-Armee den Fluß und damit das ihnen vorgeschriebene 
Ziel. Die bulgarische 12. Division war von ihrem Kommandeur als nicht 
mehr gefechtsfähig bezeichnet und bereits vor einigen Tagen aufgelöst 
worden. 
Währenddessen hatte die 9. Armee bei strömendem Regen und auf 
verschlammten Wegen die Vorwärtsbewegung fortgesetzt, um an die 
Brückenköpfe von Nanesti und Focsani heranzukommen. Auf ersteren wurde 
die Gruppe Kühne angesetzt, deren rechte Flanke auf dem linken Vuzaul-
	        
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