Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Die Niederlage der Rumänen am Argesul, 
301 
völligen Schlachtentscheidung den Rücken zu decken. Die Masse der 
10. Division versuchte das Vordringen der deutschen 109. Infanterie- 
Division aus dem Brückenkopf östlich von Caseioarele zu verhindern. Bei 
den anderen Teilen der Division aber reichte die Kraft nicht mehr aus, 
um die deutsche 41. Infanterie-Division, die Titu eroberte, aufzuhalten. 
Von der dichtauf folgenden Gruppe Krafft gedrängt, ging die 1. Armee 
hinter die Dambovita, der linke Flügel der 2.Armee vor der Gmppe 
Morgen bis südlich von Targoviste zurück, während der rechte Flügel dieser 
Armee noch weit nördlich in der Gegend von Sinaia und weiter nach 
Osten stand. 
Am Abend des 3. Dezember war der unter französischem Einfluß ent- 
standene Plan, durch eine Operation auf der inneren Linie die Donau- 
Armee entscheidend zu schlagen, bevor die 9. Armee eingreifen konnte, ge- 
scheitert. Cr hatte zu hohe Anforderungen an Truppe und Führung gestellt, 
als daß das rumänische Heer ihnen hätte gerecht werden können. Die rumä- 
nische Stoßgruppe hatte so schwer gelitten, daß man die 2/5. Division als 
fast vernichtet bezeichnen konnte; von ihr kehrten nur 2500 Mann und 
zwei Batterien aus der Schlacht am Argesul zurück. Die 9/19. hatte drei 
Viertel, die 7., 18., 21. Division über die .Hälfte ihres Bestandes verloren. 
Außerordentlich groß waren auch die Verluste der 1. und 2. Armee. Von 
der 1/17. Division, die man nach dem unglücklichen Kampf bei Targu-Iiu 
zusammengelegt hatte, waren nur noch Trümmer vorhanden. Bei den vor 
der Gmppe Morgen weichenden Divisionen (12. und 22.) wurden in den 
nächsten Tagen Gefechtsstärken von etwa je 1000 Mann festgestellt. Immer- 
hin waren keine größeren Teile des Heeres abgeschnitten und damit verloren. 
General Presan unterstellte die südlich der 1. Armee eingesetzten 
rumänischen Verbände dem Kommandeur der 7. Division, General Istrate, 
und hoffte, in Höhe von Bukarest nochmals Widerstand leisten zu können. 
Der Zustand der Truppen ließ dies aber nicht mehr zu. Auch die auf 
russische Unterstützung gesetzten Hoffnungen erfüllten sich nicht. General 
Sacharow, der Oberbefehlshaber der russischen Donau- (bisher 
Dobrudscha-) Armee, der auf dringendes Ersuchen am 2. Dezember im 
rumänischen Großen Hauptquartier gewesen war, versuchte zwar den An- 
transport der russischen 30. Division zu beschleunigen, setzte auch bei der 
russischen Obersten Heeresleitung durch, daß das in der Moldau stehende 
russische VIII. Korps auf Bukarest in Marsch gesetzt wurde, zunächst aber 
war auf diese Kräfte nicht zu rechnen. 
So mußte sich die rumänische H e e r e s l e i t u n g, die sich nach 
Vuzau begeben hatte, nun doch entschließen, schrittweise zurückzugehen, bis
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.