Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

302 Der Feldzug gegen Rumänien: Eroberung der Walachei. 
das Eintreffen der russischen Verstärkungen erneuten Widerstand ermög- 
lichte. Die Haupt st a dt war nicht mehr zu retten. Und das 
bedeutete neben dem materiellen ungeheuren moralischen Verlust; denn 
stärker noch als der Sieg der Mittelmächte am Argesul mußte die Einnahme 
von Bukarest in der ganzen Welt wirken. 
e) Die Einnahme von Bukarest und Ploesti. 
Karte 4,Skizze 20. 
2.w»& Am 2. und 3. Dezember hatte die Oberste Kriegsleitung 
' Hinweise für die Weiterführung der Gesamtoperationen gegeben: Es sei 
davon auszugehen, daß die Offensive zu beiden Seiten der Donau mög° 
lichst bis zur Linie Donau-Mündung—Focsani fortzusetzen sei. Später 
werde eine bulgarische Division an die mazedonische Front zu bringen 
sein, eine Schwächung der 9. Armee zugunsten anderer Kampffronten fei 
vorläufig nicht beabsichtigt. In der Dobrudscha, wo die bulgarische 
3. Armee mehrfache Angriffe abgeschlagen hatte und sich die Russen zu 
schwächen schienen, brauche nicht mehr das ganze türkische VI. Korps be° 
lassen zu werden; doch sei aus politischen Gründen') der Verbleib einiger 
deutscher und türkischer Truppen dort erforderlich. Nach den Erfolgen des 
3. Dezember erging die weitere Weifung, den Feind rücksichtslos mit der 
9. Armee nördlich von Bukarest zu verfolgen, linker Flügel durch das 
Gebirge auf Buzau, Masse der Kavallerie gegen die Bahn Bukarest— 
Eernavoda; baldige Wegnahme von Bukarest bleibe weitere Aufgabe der 
Heeresgruppe. Ferner wurde erneut zur Erwägung gestellt, die bulgarische 
Kavallerie-Division bei Tutrakan und unterhalb zum Zusammenwirken mit 
dem Kavalleriekorps Schmettow über die Donau heranzuziehen^), und an- 
geregt, die ö.-u. 145. Infanterie-Brigade''), die längs der DonaU die rumä- 
nische Orsova-Abteilung verfolgte, demnächst auf dem Wasserwege mög- 
lichst weit ostwärts vorzuführen. Die Absicht, dem Vordringen auf Buzau 
dadurch mehr Nachdruck zu geben, daß die 89. Infanterie-Division der 
Gruppe Staabs durch die inzwischen von der Heeresgruppe Böhm-Ermolli 
hinter die Gruppe Gerok anrollende, angriffsfähigere 218. Infanterie-Divi¬ 
sion^) ausgetauscht wurde, mußte aufgegeben werden, weil Feldmarschall 
von Conrad mit dem Einsatz eines neuen russischen Korps vor dieser 
Gruppe rechnete. Die Oberste Kriegsleitung setzte daher aus dem Bereich 
*) 6.215. 
2) 6.286. 
3) 6.274. 
<) 6. 314.
	        
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