Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Die neue Oberste Heeresleitung. 
zs.A»g«st bis Aussicht gestellt hatte —, „so haben wir nichts entgegenzusetzen. Eine 
^. -Tptember. Entscheidung über etwaige Neuformationen ist noch nicht gefällt. Sind 
wir dazu in der Lage, so stellt sich die Frage, ob wir einen Schlag gegen 
Rumänien führen können. ... Zunächst ist die Frage zu klären, ob wir so 
fest stehen, daß wir überall standhalten können." 
Abwehr allein konnte aber niemals den Sieg bringen; dazu war 
Angriff nötig. So hatte General von Falkenhayn schon im Juli mit den 
Verbündeten verabredet und am 28. August mit Generaloberst von Conrad 
nochmals vereinbart, den Krieg gegen Rumänien offensiv zu 
führen'). Von Bulgarien aus sollte der Angriff unter Generalfeldmarschall 
von Mackensen sofort beginnen mit dem Ziele, die siebenbürgische Front zu 
entlasten; an ihr sollten die Truppen nach Möglichkeit verstärkt werden. 
Auf diesen Grundgedanken bauten sich auch alle Entschließungen der neuen 
Führer aust). Dabei hing Art und Beginn der Operationen in Sieben- 
bürgen davon ab, bis wann die nötigen Kräfte beschafft und herangeführt 
werden konnten. Der Angriff von Süden war erst möglich, wenn Bulgarien, 
das zunächst noch zögerte, den Rumänen den Krieg erklärte. Die Türkei 
tat diesen Schritt am 30. August. Zwei Tage später, am 1. September, 
folgte auch Zar Ferdinand. Damit war an der bulgarischen Front der 
Weg zum Angriff frei. 
Im unmittelbaren Zusammenhang mit der Kriegführung gegen 
Rumänien stand die soeben erst von General von Falkenhayn angeregte 
Bildung einer „Ober st en Kriegsleitun g", die für den 
Landkrieg künftig über die Verwendung der Streitkräfte aller vier Ver- 
bündeten entscheiden sollte'). Wichtiger noch war die Schaffung aus- 
reichender Reserven, die durch die Kämpfe der letzten Monate bis auf 
geringe Reste aufgebraucht waren, sowie die Erhaltung der Schlagkraft 
des deutschen Heeres, für die unter anderem Vermehrung an Fliegern, 
Munition und Gerät dringend war; denn an allem diesem herrschte empfind- 
licher Mangel. Mitwirkung des Kriegsministers, im weiteren auch der 
heimischen Wirtschaft war erforderlich. 
Auch mit der Kriegführung zur See mußte sich die Oberste 
Heeresleitung befassen, wenngleich für dieses Gebiet an sich der Chef des 
Admiralstabes zuständig war. Die Flotte war trotz der erfolgreichen 
Schlacht vor dem Skagerrak keineswegs stark genug, um die englische fern von 
den deutschen Häfen anzugreifen und dem Handel den Weg zum freien Ozean 
zu öffnen. Die Entscheidung über Wiederaufnahme des unein- 
Näheres S. 193 ff. und Vd. X, S. 599. 
2) Näheres S. 200 f. 
3) Näheres S. 19 ff.
	        
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