Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Erreichen der Bahn Constanza—Cernavoda. 
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mssische 3. Schützen-Division und eine weitere russische Kavallerie-Division 
neu eingetroffen zu sein'). 
An der Front herrschte in den nächsten Tagen Ruhe. Der Beginn 
des Angriffs war auf den 15. Oktober festgesetzt, mußte aber dann wegen 
Verzögerung bei den Bahntransporten auf den 19. Oktober verschoben 
werden. Inzwischen war bei Kronstadt auch die rumänische 2. Armee in 
das Gebirge zurückgeworfen worden2). Anter Hinweis auf diesen neuen 
Erfolg drahtete am 17. Oktober die Ober st e Kriegsleitung, daß 
baldiger Sieg der Heeresgruppe Mackensen über die feindliche Dobrudscha- 
Armee von höchster Bedeutung sei. 
Planmäßig wurde am 19. Oktober angetreten. Generalfeldmarschall 
von Mackensen leitete von weit vorgeschobenen, die Übersicht ermög- 
lichenden Punkten aus den Gang der Schlacht. Die Ostgruppe traf auf 
den festungsartig verstärkten Ort Topraisar, den die 217. Infanterie-Division 
unter Generalleutnant Liebeskind angriff. Am 20. Oktober entwickelte sich 
hier ein schwerer Kampf, bei dem auch das Kampfgeschwader mitwirkte; 
aber erst am Nachmittag des folgenden Tages gelang es, Topraisar zu 
nehmen. Der Feind trat den Rückzug an. Gegen den bulgarischen rechten 
Flügel gerichtetes Feuer von sieben russischen Kriegsschiffen verursachte 
keine wesentliche Verzögerung der Verfolgung. Sie wurde aber erschwert 
durch starke Regengüsse, die das Vorwärtskommen der Artillerie auf den 
aufgeweichten Wegen außerordentlich verzögerte. Auch litten die Truppen 
erheblich unter Mangel an Trinkwasser. Die wenigen Ziehbrunnen waren 
zum Teil verseucht; Erkrankungen an Cholera und Flecktyphus häuften sich. 
Am 22. Oktober befahl dieObersteKriegsleitung, Constanza 
und Cernavoda in die Hand zu nehmen, im übrigen aber die Vorbereitungen 
für den Donau-Übergang zum Zusammenwirken mit der inzwischen 
in Siebenbürgen angriffsbereiten Heeresfront Erzherzog Karl') weiter- 
zuführen. Generalfeldmarschall von Mackensen konnte melden, daß 
beides bereits in der Ausführung begriffen fei. Die Oststrecke der Bahn 
nach Constanza wurde noch an demselben Tage überschritten, die Stadt 
selbst besetzt. Hafenanlagen, Petroleumtanks und Getreidespeicher fielen 
1) Nach dem Mergang zur Abwehr standen bei der rnss.-rum. Dobrudscha- 
Armee in der Front von Westen nach Osten: rum. 2. und 12.Di»., russ, 115. I, D. 
und V-3. Schütz. Div., rum. 19. und 9. Div.; hinter der Front rum. 5. Div., russ. 
V2 3. Schütz. Div, serb. Freiw. Div., russ. 61. Div., ferner russ. 3. K. D. und rum. 
5. Kav. Vrig. 
2) <3.242 f. 
3) ©.250 f.
	        
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