Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Scheitern des Donau-Merganges der Rumänen. 
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donischen Front den Rest der 101. Infanterie-Division herauszuziehen, 
lehnte sie wegen der dortigen ungünstigen Lage') ab. 
Die auf dem südlichen Donau-User befindlichen Kräfte des Gegners 
wurden nunmehr auf drei Infanterie-Brigaden und ein Artillerie-Regiment 
geschätzt. Sie breiteten sich im Laufe des Tages gegen Rustschuk und 
Tutrakan aus. Das Kampfgeschwader 1 konnte wegen Sturm und Regen 
an diesem Tage nicht aufsteigen. Dagegen griff nunmehr die österreichisch- 
ungarische Donau-Flottille im heftigen feindlichen Artilleriefeuer mit zwei 
Monitoren und vier Patrouillenbooten ein, um die Brücke zu zerstören und 
die übergegangenen Teile des Gegners vom Nordufer abzuschneiden. Wenn 
das auch nicht voll erreicht wurde, so geriet doch der Übergang ins Stocken. 
Am 3. Oktober konnte General Kosch gegen Rjahovo im ganzen über 4 
11 Bataillone, 6 Schwadronen und 57s Batterien verfügen, von der 
217. Infanterie-Division war erst ein Bataillon mit Maschinengewehr- 
Kompanie zur Stelle; er beabsichtigte, am 4. Oktober anzugreifen. Aber 
schon am 3. faßte der örtliche Führer, Oberst Wolf, alle Kräfte zum Vor- 
gehen zusammen; Flieger griffen mit Erfolg die Brücke an. Die Rumänen 
wurden geworfen. Sie hielten sich abends nur noch dicht an der Donau und 
wichen in der Nacht zum 4. Oktober auch dort. Die Donau-Flottille konnte 
gegen die Zurückgehenden, da die Rumänen inzwischen Minen gelegt und 
starke Artillerie auf dem Nordufer in Stellung gebracht hatten, nur durch 
Treibminen und zwei mit Explosivstoffen gefüllte Prähme wirken, die die 
Brücke an mehreren Stellen zerrisien. 
Die von den Rumänen mit großen Hoffnungen begonnene Ope- 
ration war gescheitert. Sie hatten in der Nacht zum 1. Oktober mit dem 
übersetzen der 10. Division begonnen, im Laufe des Vormittags war die 21. 
gefolgt. Der Brückenschlag, durch heftigen Wind und deutsche Flieger- 
angriffe erheblich aufgehalten, war bis zum Abend notdürftig durchgeführt. 
Der in der Nacht noch zunehmende Sturm und das Eingreifen der Donau- 
Flottille führte zu weiteren Verzögerungen, so daß nur Teile der Artillerie 
beider Divisionen über den Strom gebracht werden konnten. Im Laufe des 
2. Oktober wurde General Averescu schwankend, ob sein großer Plan sich 
noch verwirklichen ließe. Der Stromübergang erwies sich als viel schwie- 
riger, als man angenommen hatte; mit der starken Wirkung der Flieger 
und der Donau-Flottille hatte man nicht gerechnet. General Averescu begab 
sich mittags in das rumänische Große Hauptquartier, um seine Bedenken 
zur Sprache zu bringen; er forderte Verstärkung durch schwere Artillerie, 
Flieger und die rumänische Donau-Flottille, die südlich von Cernavoda bei 
') 6.339. ~~ 
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