Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

Nebenfronten und Vorbereitung neuen italienischen Angriffs. 591 
C. Die sechste Isonzo-Schlacht vom 4. bis August. 
Skizze 35. 
J. Entschluß und Angriffsplan. 
Die Vorbereitungen für einen neuen großen Isonzo-Angriff standen 
seit dem Ende des letzten Großkampfes im Dezember 1915 im Mittelpunkt 
aller Erwägungen und Maßnahmen der italienischen Heeres- 
leitung. Durch die Märzkämpfe, fünfte Isonzo-Schlacht'), wurden sie 
kaum berührt. In Schreiben der Heeresleitung vom 14. März und 16. April 
an den Oberbefehlshaber der 3. Armee, Generalleutnant Cmanuel Filibert, 
Herzog von Aosta, wurde dem Angriffsplan bereits feste Gestalt gegeben. 
Angriffsziel war Görz. Das Schwergewicht sollte auf die Flügel verlegt 
werden, gegen den Mt. S. Michele und den Mt. Sabotino. Entsprechend 
den Vereinbarungen mit den Verbündeten^) war die Offensive für die zweite 
Iunihälste in Aussicht genommen. Die Anzeichen der drohenden Offensive 
des Gegners in Tirol mußten aber die Angriffsvorbereitungen stark beein- 
trächtigen. Die 3. Armee hatte Infanterieverbände abzugeben un6 mußte 
auf die zugesagte neu aufgestellte schwere Artillerie verzichten. Am 16. Juni i«. I«nt. 
teilte General Cadorna ihr mit, daß er an seinem operativen Grundgedanken, 
der Offensive amIsonzo, festhalte. Er war entschlossen, die Großangriffe dort 
möglichst bald aufzunehmen, in einer Zeit, in der der Feind sie nach den 
Kämpfen in Tirol noch nicht erwartete. Am das Moment der Überraschung 
möglichst voll zur Geltung zu bringen, war schnelle Verschiebung der Kräfte 
von der Tiroler Front an den Isonzo nach sehr sorgsamen Vorbereitungen 
geplant. General Cadorna wollte den Aufmarsch, auch der Artillerie, auf 
Bahnen und mit Kraftwagen innerhalb von acht Tagen durchführen. Da 
ihm die kürzeren Transportwege zur Verfügung standen, hoffte er, daß die 
Überraschung glücken und Verstärkungen des Feindes zu spät kommen 
würden, um den Stoß abzuwehren. 
Als am 25.Juni die österreichisch-ungarische Front in Tirol zurück- 
genommen wurde, bot sich die Aussicht, die große Offensive am Isonzo 
eher als erwartet aufnehmen zu können. In einem Schreiben vom 26. Juni 26. Juni, 
bezeichnete General Cadorna als Einbruchsftelle den Abschnitt Mt. Sabo- 
tino—Podgora, also den eigentlichen Brückenkopf von Görz. Am gleichen 
Tage erteilte er der I.Armee in Tirol eine Weisung, in der angedeutet 
')S. 569 f. 
*)S. 48 und 326 ff.
	        
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