Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

Vesehlsübernahme durch Gen. Feldm. von Hindenburg von Tarnopol bis Riga. AZA 
Durchsetzung mit diesen und Verwendung in nicht zu großen Verbänden 
wurde empfohlen. Der ö.°u. 2. Armee müsse außer einem deutschen Ver¬ 
bindungsoffizier auch ein deutscher Erster Generalstabsoffizier überwiesen 
werden. Die Truppenausbildung solle durch Teilnahme an gemeinsamen 
Lehrgängen gehoben, der Stellungsbau und, durch Zuteilung deutscher 
Artilleriestäbe, auch die Artillerieverwendung nach den in den Westkämpfen 
gemachten Erfahrungen gefördert werden. Die im Verhältnis zur Geschütz- 
zahl oft übergroße Infanteriestärke österreichisch-ungarischer Divisionen war 
durch Abgaben an artilleristisch reichlicher ausgestattete deutsche Verbände 
nutzbar zu machen. Andererseits wurde Verstärkung jener Divisionen durch 
deutsche Artillerie in Aussicht genommen. Die Möglichkeit, den recht 
niedrigen Stand der österreichisch-ungarischen Verbände an Artillerie- 
munition zu erhöhen, wurde geprüft. Gasschutzmittel und Stacheldraht, 
letzterer auch für die Heeresgruppe Erzherzog Karl, wurden zugeschoben. 
Dem Bedürfnis, zahlenmäßig schwachen Regimentern vermehrten Ersatz 
zuzuweisen, konnte aber wegen der völkischen und Sprachschwierigkeiten 
meist nicht entsprochen werden. 
Die Gesamtlage an der O st front hatte sich in den 
Tagen der Neugliederung weiter zugespitzt. 
Vei der Heeresgruppe Erzherzog Karl^) war zwar die 
Angrisfsabsicht noch nicht ganz aufgegeben, zunächst aber war am 28. Juli 
beiderseits des Dniester ein recht ernster neuer russischer Einbruch erfolgt, 
dem auch deutsche Truppen erlegen waren. Weitere Angriffe schienen sich 
vorzubereiten. 
An der Front des Oberbefehlshabers Ost war dem Ein- 
bruch bei Vrody') am 28. Juli der russische Angriff gegen die Heeres- 
gruppe Linsingen gefolgt. Hier dauerte der Kampf an. Neue Anstürme 
wurden bei Vrody fowie auch gegen die Armee-Abteilung Woyrsch und 
gegen die 8. Armee vor Riga erwartet. Ob es gelang, an der jetzt insgesamt 
etwa 1000 Kilometer messenden, nur dünn besetzten Front alle russischen 
Angriffe abzuschlagen, hing in erster Linie von der Widerstandskraft der 
eingesetzten Truppen ab, daneben von rechtzeitigem Erkennen der bedrohten 
Punkte und entsprechender Verwendung der spärlichen Reserven. 
Der Generalfeldmarschall hatte daher schon am 27. Juli in Pleß Ver- 
stärkungen gefordert, General von Falkenhayn daraufhin drei 
Divisionen aus dem Westen in Aussicht gestellt. Davon war die nach 
Warschau rollende 123. Infanterie-Division abgekämpft), die 195. und 197. 
sollten aus demnächst eintreffenden Westtruppen in Siedlee und Lemberg 
~)S. 546. — -) S. 516. — 3) Anl. 3. ~~
	        
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