Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

Ostufer: Mangel an Kräften. 
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gestellt war. Infolge des schwächeren deutschen Feuers hatte der Feind seine 
Stellungen bereits wesentlich erweitern und verstärken können; die Kampf- 
kraft seiner Truppen hielt länger vor, seine Artillerie wurde in ihrer Gefechts- 
tätigkeit weniger gestört und konnte daher die deutschen Linien und Vat- 
terien wirksamer bekämpfen. Dem war nur abzuhelfen einerseits durch 
wesentliche Erhöhung der Munitionsraten und Vereitstellung von Grün- 
kreuz- und 1-Munition, andererseits durch Vermehrung der Artillerie um 
einige schwere Feldhaubitz-Vataillone, Artillerie- und Kampfflieger. 
Das Oberkommando mußte indessen einen entsprechenden Antrag 
im wesentlichen ablehnen. In einer Besprechung mit dem Generalstabschef 
der Angriffsgruppe Ost am 7. August wies General Schmidt von Knobelsdorf 7.A«g»st. 
darauf hin, daß die Kämpfe an der Somme noch nicht abgeschlossen seien 
und in der Champagne aller Voraussicht nach eine feindliche Offensive bevor- 
stehe. Daher könnte an Verstärkung der schweren Artillerie ebensowenig 
gedacht werden wie an Erhöhung der Munitionsraten. Sie seien auch gar 
nicht dringlich, denn zur Abwehr feindlicher Teilangriffe, mit denen auch 
weiterhin gerechnet werden müsse, genüge die zur Verfügung stehende Artil- 
lerie und Munition nach den letzten Erfahrungen völlig, und ein größerer 
Angriff des Gegners an der Verdun-Front, wie ihn die Oberste Heeres- 
leitung nach einer kurz vorher eingegangenen Mitteilung') erwarte, sei doch 
nicht sehr wahrscheinlich. Mit der Festsetzung des vom Oberkommando selbst 
angeregten Unternehmens zur Wiedereroberung des Zwischenwerks Thiau- 
mont auf den 8. August erklärte sich General Schmidt von Knobelsdorf ein- 
verstanden. Die immer noch bestehende Einbuchtung in der Front des 
XVIII. Reservekorps sollte baldigst beseitigt und die am 4. August erreichte 
Linie bei Fleury, deren weiteres Vorschieben nicht erwünscht schien, stark 
ausgebaut werden. Hauptziel bleibe die Wegnahme des Forts Souville, 
daneben die des Zwischenwerks Laufee, doch ließe sich noch nicht übersehen, 
wann der Zeitpunkt für diese Kampfhandlungen gekommen sein werde. Um 
die Ostgruppe für alle diese Unternehmungen kampfkräftig zu erhalten, war 
das Oberkommando ständig bemüht, abgekämpfte Divisionen durch ausgeruhte 
zu ersetzen'). 
Der 8. August wurde ein heißer Kampftag für die Angriffsgruppe Ost. 8.A«g«st. 
Nach stärkstem Trommelfeuer von nur fünf Minuten Dauer auf die feind- 
lichen Stellungen und ständigen Anlagen im Gefechtsstreifen der 14. In- 
fanterie-Division, an dem 19 Feld- und 14 schwere Steilfeuer-Batterien 
beteiligt waren, warf ein auf und südlich des Froide Terre-Rückens neu 
~)S.419. 
2) Anlage 2.
	        
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