Ostufer: Mangel an Kräften. 397 gestellt war. Infolge des schwächeren deutschen Feuers hatte der Feind seine Stellungen bereits wesentlich erweitern und verstärken können; die Kampf- kraft seiner Truppen hielt länger vor, seine Artillerie wurde in ihrer Gefechts- tätigkeit weniger gestört und konnte daher die deutschen Linien und Vat- terien wirksamer bekämpfen. Dem war nur abzuhelfen einerseits durch wesentliche Erhöhung der Munitionsraten und Vereitstellung von Grün- kreuz- und 1-Munition, andererseits durch Vermehrung der Artillerie um einige schwere Feldhaubitz-Vataillone, Artillerie- und Kampfflieger. Das Oberkommando mußte indessen einen entsprechenden Antrag im wesentlichen ablehnen. In einer Besprechung mit dem Generalstabschef der Angriffsgruppe Ost am 7. August wies General Schmidt von Knobelsdorf 7.A«g»st. darauf hin, daß die Kämpfe an der Somme noch nicht abgeschlossen seien und in der Champagne aller Voraussicht nach eine feindliche Offensive bevor- stehe. Daher könnte an Verstärkung der schweren Artillerie ebensowenig gedacht werden wie an Erhöhung der Munitionsraten. Sie seien auch gar nicht dringlich, denn zur Abwehr feindlicher Teilangriffe, mit denen auch weiterhin gerechnet werden müsse, genüge die zur Verfügung stehende Artil- lerie und Munition nach den letzten Erfahrungen völlig, und ein größerer Angriff des Gegners an der Verdun-Front, wie ihn die Oberste Heeres- leitung nach einer kurz vorher eingegangenen Mitteilung') erwarte, sei doch nicht sehr wahrscheinlich. Mit der Festsetzung des vom Oberkommando selbst angeregten Unternehmens zur Wiedereroberung des Zwischenwerks Thiau- mont auf den 8. August erklärte sich General Schmidt von Knobelsdorf ein- verstanden. Die immer noch bestehende Einbuchtung in der Front des XVIII. Reservekorps sollte baldigst beseitigt und die am 4. August erreichte Linie bei Fleury, deren weiteres Vorschieben nicht erwünscht schien, stark ausgebaut werden. Hauptziel bleibe die Wegnahme des Forts Souville, daneben die des Zwischenwerks Laufee, doch ließe sich noch nicht übersehen, wann der Zeitpunkt für diese Kampfhandlungen gekommen sein werde. Um die Ostgruppe für alle diese Unternehmungen kampfkräftig zu erhalten, war das Oberkommando ständig bemüht, abgekämpfte Divisionen durch ausgeruhte zu ersetzen'). Der 8. August wurde ein heißer Kampftag für die Angriffsgruppe Ost. 8.A«g«st. Nach stärkstem Trommelfeuer von nur fünf Minuten Dauer auf die feind- lichen Stellungen und ständigen Anlagen im Gefechtsstreifen der 14. In- fanterie-Division, an dem 19 Feld- und 14 schwere Steilfeuer-Batterien beteiligt waren, warf ein auf und südlich des Froide Terre-Rückens neu ~)S.419. 2) Anlage 2.