Volltext: Die Operationen des Jahres 1916 : bis zum Wechsel in der Obersten Heeresleitung (10. 1936)

Großangriff nördlich der Somme, Fall von Maurepas. 
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schloffen. Der für den 22. geplante') Angriff war daher auf den 27. August 
und die Fortnahme der Linie Ginchy—Combles—Somme auf Anfang Sep- 
tember verschoben worden. Der entscheidende Stoß durch die deutsche 
dritte Stellung konnte somit kaum vor Mitte September erfolgen. General 
Ioffre erhob Einspruch gegen diese Verzögerung, die nur dazu dienen 
könne, den erschütterten Feind wieder zu Kräften kommen zu lasten; er 
drang aber nicht durch. Schließlich war General Foch entschlossen, am 
24. August die Sturmstellung vor der Front Le Forest—Clery zu gewinnen, 
am 29. August diese Linie selbst zu nehmen. 
Während die feindlichen Sturmangriffe bisher fast ausnahmslos in 24.A«g«st. 
den Morgenstunden erfolgt waren, brachen am 24. August die Engländer 
und Franzosen erst etwa 7° abends gegen die durch Trommelfeuer zer- 
mürbte Front der 1. Armee zwischen Thiepval und der Somme vor. Der 
16. Infanterie-Division der Gruppe Laffert ging ein feindwärts weit vor- 
springender Stellungsteil südlich von Thiepval verloren, wurde aber durch 
schneidigen Gegenstoß wieder zurückgenommen. Bei der erbittert um- 
kämpften Mouquet-Ferme erlitt der Gegner besonders schwere blutige Ver- 
luste. Die östlich anschließenden, schon sehr zusammengeschmolzenen Divi- 
sionen des XIX. (sächsischen) Armeekorps wiesen beiderseits von Martin- 
puich ebenfalls starke Angriffe ab. Nur nördlich von Longueval wurden 
der linke Flügel der 40. Infanterie-Division und der anschließende rechte 
der Gruppe Watter, Teile der 26. (württembergischen) Infanterie-Division, 
nach erbitterten Nahkämpfen etwas zurückgedrückt. Dagegen konnte 
die 27. (württembergische) Infanterie-Division die Stellung bei Ginchy— 
Guillemont gegen alle Anstürme behaupten. Im Abschnitt der Gruppe 
Fasbender drangen französische Truppen bei der 5. bayerischen Reserve- 
Division in Maurepas ein. Die südwärts anschließende 1. Garde-Infan- 
terie-Division wies unerschütterlich alle Angriffe ab. 
Das feindliche Feuer blieb auch während der Nacht zum 25.August 
sehr stark. Es lag besonders auch auf dem Hintergelände und den Batterie- 
stellungen, in denen erhebliche Verluste entstanden. Die Verbindungen 
nach vorn waren so gut wie unterbunden. Die vorderste Stellung süd- 
lich von Thiepval ging bei neuem englischen Ansturm nach hin und her 
wogenden Nahkämpfen endgültig verloren, ebenso fielen der Rest des Del- 
ville-Waldes und Maurepas ganz in Feindeshand. 
Während sich so die Divisionen zwischen Ancre und Somme in blutigen 
Nahkämpfen verzehrten, meldeten die Gruppe Stein sowie die 
2. A r m e e lediglich sehr lebhaftes Feuer und Fliegertätigkeit ihrer Gegner. 
*) S. 377.
	        
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