Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

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Die Operationen in Frankreich und Belgien. 
Die Territor ial-Divisionen Vrüge res und die zu ihrer 
Stützung entsandten Teile des XX. Korps scheinen bei Hebuterne- 
Gommecourt gefochten und letzteren Ort verloren zu haben'). 
Bei der 10. Armee gelangte der geplante Angriff auf den deutschen 
rechten Flügel nicht zur Ausführung. Die über La Vassse im Anmarsch 
erwartete 13. Division traf zunächst aus unbekannten Gründen nicht ein. 
Die Kavalleriegruppe Conneau kämpfte mit deutscher Heereskavallerie bei 
Bouvigny und später bei Loos und Pont ä Vendin. Ein Angriff von 
Teilen der 43. Division südlich der Loretto-Höhe lief sich bald fest. Dagegen 
konnte südlich von Arras das X. Korps nur mit Mühe seine Stellungen 
halten; Beaurains ging nach heftigem Widerstande verloren^). 
Im Laufe des Tages trafen beunruhigende Nachrichten über den 
Gegner ein. Die französische 4. und 7. Kavallerie-Division meldeten, daß 
starke deutsche Kolonnen aller Waffen mit zahlreicher Kavallerie auf Lille 
marschierten^); Armentieres sollte bereits von feindlicher Kavallerie erreicht 
sein. In der Gegend von Lens war das deutsche XIV. Armeekorps neu 
aufgetaucht). Nach einem aufgefangenen und entzifferten Funkspruch des 
Oberkommandos der deutschen 4. Armee5) wurde das 2.Kavallerie¬ 
korps angewiesen, die französischen Stellungen bei Bouvigny nördlich zu 
umfassen und in die französische linke Flanke vorzustoßen. Ein anderer Funk- 
spruch sprach vom „Einkreisen" des französischen Nordflügels"). Gegen 
Mittag wurde wieder ein Funkspruch des Generals v. der Marwitz auf- 
gefangen, der angeblich lautete: „Ich verzichte auf einen Durchbruch; ich 
habe zu viel Kavallerie vor mir!" Am sich trotzdem nach Norden zu sichern, 
ließ der Oberbefehlshaber die bei Vsthune beabsichtigte Ausladung der 
6. Kavallerie-Division nach Aire zurückverlegen und erteilte General 
Conneau den Auftrag, das 2. Kavalleriekorps (de Mitry) nicht mehr zum 
Angriff auf den rechten Flügel des Gegners, sondern zur Aufklärung in 
nördlicher Richtung und zur Sperrung der Straße Vailleul—Bsthune 
gegen die deutsche Kavallerie zu verwenden^). 
General Foch hatte das Hauptquartier der Heeresgruppe Nord 
in Doullens ausgeschlagen^). Seine Tätigkeit mußte sich zur Zeit auf 
wiederholte persönliche Einwirkung auf die unterstellten Armeeführer und 
auf Bemühungen, weitere Verstärkungen heranzuziehen, beschränken. 
Beim englischen Expeditionskorps hatte die Amgruppie- 
Die verfügbaren Quellen geben darüber nur unvollständig Auskunft. — 
2) Iauneaud, S. 846. — 3) Conneau, S. 98. — 4) La Belgique, S. 166. — 5) Palet, 
VII, S. 297. Tatsächlich handelte es sich um einen Funkspruch der 6. Armee an 
H. K. K. 2(Auftrag für 6. 10.) vom 5. 10., 8« abds. — «) Palat, VII, S. 297. - 
Iauneaud, S. 845. — 7) Palat, VII, S. 297/298. — ») Ebenda, S. 302.
	        
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